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Reisetelegramm

Berlin Schönefeld: Wir hatten uns nicht drum gekümmert, mit welcher Fluggesellschaft wir nach Island fliegen. Es stand auch so nicht auf dem Flugschein drauf. Es war vorgegeben: 20 kg Gepäck pro Person, egal wie viele Gepäckstücke. Wir flogen mit WOWair und die erlauben aber nur 1 Gepäckstück pro Person, also mussten wir für das Vierte erstmal saftig nachzahlen. Das geht ja gut los. Merke: In Zukunft lieber einmal mehr nach so was erkundigen!

Reykjavík

Island begrüßte uns zwar mit grauem aber recht freundlichem Wetter, für das was man an Wetter in Island zu erwarten hat - dachten wir. Nach nur wenigen Kilometern mit dem Mietwagen mussten wir direkt umkehren, weil von der Kotflügelinnenverkleidung was am Rad klapperte und schliff. Werkstattmeister: Kann man jetzt nicht reparieren. Haben dafür einen größeren Toyota Corolla im Tausch bekommen. Wollten was einkaufen, haben auf die Schnelle nix gefunden, waren kurz an der Hallgrimskirche in der Stadt, dann Pizza essen und erstmal ins Bett. Frühstück gab es hier im Hostel, dann fahren wir nach Norden. Reykjavík City Hostel

1. Station

Zur ersten Station aufgebrochen, teilweise war Regen - mal mehr mal weniger, Sonne kam auch mal durch. Wanderung zum Eldborg, einem Lavaring, danach erstmal erschöpft und die Hosen und Schuhe schlammig. Fahrt vorbei am Snæfellsjökull im totalen Nebel, dann zum Quartier, kleines Haus mitten im Ort Grundarfjörður. Grundarfjörður Hostel

Tierfotografie leicht gemacht

Zeitig los um die Fähre über den Breiðafjord nicht zu verpassen. Millimetergenaues Einparken auf dem Schiff, 2.5 h Überfahrt, dann auf unseren ersten Schotterstraßen bis zum Vogelfelsen Látrabjarg gefahren, 440 m hohe Klippen mit tausenden Seevögeln auch die Papageitaucher waren da. Die bleiben ja auch schön sitzen und lassen sich fotografieren. Dort waren wir ein paar Stunden und sind dann den Weg wieder zurück und zum Quartier über Pässe zwischen den Fjorden mit Temperaturen von oben 8 Grad, sonst 12 - 14 Grad. Hostel Bíldudalur, direkt am Hafen der kleinen Stadt.

Ísafjörður

Nach Ísafjörður gefahren, ziemlich dem nördlichsten Punkt der Reise. Auf der Fahrt nur Regen, einziger Stopp war an einem aber ziemlich eindrucksvollen Wasserfall - Fjallfoss oder auch Dunjafoss erkundet im Nieselregen. Bis dorthin und noch weiter waren über 60 km Schotterpiste zu befahren, die mal mehr mal weniger holprig und löchrig war. Durch die Nässe sah das Auto entsprechend versaut aus. Aber dafür gibt es an den Tankstellen Waschbürste mit Wasserschlauch zum kostenlosen Waschen - muss man in Island auch gemacht haben. Es gibt hier übrigens auch einspurige Tunnel, wie vor Ísafjörður, da sind Ausweichstellen drin eingebaut, das hat man auch noch nirgends gesehen. Relativ zeitig im Quartier gewesen, Hotel Edda Ísafjörður. Stadt angesehen, abends kam die Sonne raus. Zum Essen nach Bolungarvík gefahren, nettes Restaurant direkt am Fischerhafen.

Um 7 Fjorde, über 7 Berge

Eine lange Strecke von Isafjordur Richtung Südosten gefahren. Unterwegs ein kleines Museum über Polarfüchse (ISK 1000 !), dann Seehunde auf einer Sandbank gesehen. Immer mal leichter Regen, aber nicht so, dass man nicht aus dem Auto steigen kann. Wie gesagt um 7 Fjorde herum bis zum Sæberg Hostel direkt am Fjord mit Hot Pot. Kann man stundenlang drin sitzen...

BBQ um Mitternacht und Schwefeldampf

Am Vortag erst im Trüben losgefahren, zu einer weiteren Seerobben-Sandbank bei Ósar, dann zu einem Heimatmuseum mit Häusern aus Torf, Glaumbær. Dann entschieden wir uns doch für die Straße an der Küste entlang und wurden belohnt. Nach Umfahren einer Passhöhe blickten wir hinunter in den sonnigen Fjord. Dann kann der Tag im Grunde nicht lang genug sein, man wird mit dem fotografieren nicht mehr fertig. Schöne kleine Hafenstadt Siglurfjörður mit tollem Museum zum Heringsfang. In Dalvík halb neun noch zu einer Walbeobachtungstour auf See aufgebrochen. Tatsächlich einen Buckelwal springen sehen, sowie einige Delfine. Gegen Mitternacht am Hafen wurde noch der Dorsch gegrillt, der eben gefangen wurde. Um eins im Hotel Edda Akureyri.

Am nächsten Tag zum Mývatn gefahren einem idyllischen See eingerahmt von Vulkanen. Vorher Stopp am Goðafoss. An einigen Stellen dämpft und brodelt es aus der Erde, verschiedene kleine Wanderungen gemacht. Hier waren Drehkreuze und Kassenhäuschen für die Nature Fee aufgebaut, aber kassieren war ausgesetzt. Der isländische Staat hat die Alleingänge scheinbar in letzter Sekunde vor der Hochsaison verhindert. Am Abend im Mývatn Nature Bath gewesen. Das schwefelhaltige Wasser wird direkt in die Becken geleitet, ca. 40 Grad heiß. Ganzen Tag schönsten Sonnenschein. Eben erst zurück, gegen 23.30 und noch die Sonne über dem Fjord untergehen sehen, die Tage müssten wie gesagt länger sein.

Geltscherwasser und Einöde

Wir sind nun schon in Reyðarfjörður an den Ostfjorden angekommen, nachdem wir gestern bei Þórshöfn an der Nordostspitze waren. Vorher waren wir noch mal am Mývatn für eine Wanderung um einen Krater. Dann waren wir am Dettifoss, einem ziemlich mächtigen Wasserfall, der mit Gletscherwasser gespeist wird. Abends Quartier auf einer Farm gehabt (einziges ohne Internet), die haben Ingenieurs-Baucontainer wieder verwendet und zusammengestellt - Ytra Lón Hostel. Dort war perfekter Sonnenuntergang über dem Meer um 23.30 Uhr. Heute sind wir in einem, zum Hostel ausgebauten, alten Möbelgeschäft untergebracht - Reyðarfjörður Hostel. Das ist interessant, was einem immer für ein Haus erwartet. Am Tage sind wir hier runter gefahren und haben hier und da angehalten. Mittag haben wir in einem Heimatmuseum gemacht, Bustarfell. Auch so ein Haus in Torf gebaut mit vielen Räumen und Stall usw. Von dort ging die Fahrt durch recht öde Gegend, karge wenig abwechsungsreiche Landschaft. Kochen jetzt was und müssen heute mal eher schlafen gehen.

Hengifoss

Eine zweistündige Wanderung zum Hengifoss gemacht. Der Fall stürzt in der ersten Stufe 120 m und dann noch mal einige Meter hinab, umrahmt von mächtigen Basaltgestein. Nach Picknick dort sind wir die Ringstraße Richtung Höfn gefahren, unserem Quartier. Unterwegs war auch diese Hauptstraße einige Kilometer unbefestigt und wir fuhren durch Nebel mit weniger als 50 m Sicht. Kommt einem vor als wär' man auf dem Mond. Nach der nächsten Ecke schien die Sonne wieder. Beinahe ein Schaf aufgegabelt, die hier überall rumlaufen und vor den Autos komischerweise nicht weglaufen, aber sobald man aussteigt und hinläuft sind sie weg. Nach den heutigen nassen Schotterpisten wieder mal das Auto an der Tankstelle abgewaschen. Höfn Hostel

Gletscher, Eis und Dosenbier

Heute haben wir schon einiges an Gletscher gesehen, erst Film im Info-Center Höfn, dann waren wir bei zwei Gletscherzungen, die aber wieder nur über Schotterpiste erreichbar waren. Man kann bis an den See vor dem Gletscher ran. Dort haben wir Mittag gemacht. Am Nachmittag waren wir am Jökulsarlón, da sind wir mit einem Amphibienfahrzeug auf dem Gletschersee gefahren, zwischen den Eisbergen die abgebrochen sind. Das wurde am Abend auch spannend, als die Eisbrocken plötzlich aufs Meer raus gezogen wurden und dort werden sie dann teilweise an den Strand gespült. So war der Tag auch im Nu rum und wir waren froh nicht so weit fahren zu müssen. Bier gibt's im Supermarkt nur als Leichtbier mit 2,25% alc. Man kann es trinken... Alles andere gibt's nur in den staatlichen Vinbudin Schnapsläden. In einer kleinen Hütte werden wir die nächsten zwei Nächte bleiben. Sie liegt in der Nähe vom Skaftafell Nationalpark, wo wir wandern wollen und eine geführte Wanderung auf den Gletscher machen wollen.

Eisberge, Eisberge, Eisberge

Wir können gar nicht genug bekommen von Eisbergen. Waren heute abend noch mal am Jökulsarlón die Eisberge anschauen. Ich vermute wenn abends die Ebbe einsetzt, werden die aufgestauten Eisbrocken in der Flussmündung raus aufs Meer gezogen und zwar mit richtig Tempo. Dann spült sie die Brandung wieder an Land, wo sie dann vor sich hin tauen. Zuvor haben wir heute ausgeschlafen und sind dann im Nationalpark eine längere Wanderung gelaufen. Vorbei an einem Wasserfall Svartifoss, über die Ebene zu einem Aussichtspunkt auf den Gletscher. Holen uns hier noch einen Sonnenbrand... Morgen geht's aufs Eis. Haben eine geführte Gletscherwanderung gebucht. Man kann hier alles machen, mit dem Schneemobil oder Jeep aufs Eis, mit dem Flugzeug drüber fliegen, mit dem Schlauchboot auf dem Gletschersee fahren usw. Ist halt alles eine Frage des Geldbeutels.

Von Weiß zu Grün

Heute haben wir die Gletscherwanderung absolviert, war interessant, leider waren wir nur auf dem grauen unteren Ausläufer, der teilweise mit Asche oder Geröll bedeckt ist. Für weiter oben muss man eine Eiskletter-Tour buchen. Nach dem Mittagspicknick ging es auf die Reise weiter nach Westen. Die Szenerie änderte sich von den kargen Sandflächen der Gletscherflüsse zu moosbedeckter Lava und dann weiter in die grünen Felswände der Südküste, die Sonne ist erstmal weg und so sieht es gleich nicht mehr so schön aus. Unser Hostel in Skogar liegt gleich beim gleichnamigen Wasserfall . Skógafoss. Wir werden ihn nachts zwar nicht hören, aber gehen nach dem Essen noch mal hin.

Vestmannaeyjar

Morgens um 7 kam eine SMS, dass die geplante Fährüberfahrt um 10 Uhr gecancelt wurde wegen 3 m hohen Wellen am Hafen. Weitere Informationen gibt's um 10 Uhr. Das Wetter zeigte sich ungemütlich, es stürmte draußen schon ganz schön und regnete. Also erstmal zum Hafen gefahren und überlegt. Die Überfahrt 13 Uhr kann stattfinden, aber ohne Auto, weil die Plätze natürlich auch schon gebucht waren. Schließlich sind wir als Fußgänger auf die Westmännerinseinsel gefahren, mit wenig Gepäck, weil wir doch die Übernachtung hier haben. Die Insel ist nicht so groß, kann man vieles erlaufen. Ankunft in Heimaey bei Regen, Quartier aufgesucht - Vestmannaeyjar Hostel - und am Nachmittag das Museum zur Geschichte der Insel und ein Vulkan Center angesehen, wo sie ein Haus was beim Ausbruch 1973 unter Lava und Asche begraben wurde ausgegraben haben und eine Ausstellung drum herum haben, Film über die Ereignisse 1973 war sehr interessant - Eldheimar. Man sieht die Lava und den neuen Krater hinter den Häusern, da hört die Stadt einfach auf. Besteigung des Krater war heute zu nass. Für morgen sagt der Wetterbericht gutes Wetter, so dass wir hoffen die Papageitaucher Kolonien besuchen zu können.

Wandertag

Mangels Auto haben wir uns heute morgen mit dem Taxi an die Südspitze der Westmännerinsel bringen lassen. Dann sind wir zurück gelaufen, immer an den Klippen entlang. Die Papageitaucher waren leider auf See und haben gefischt, haben nur ein paar fliegen sehen. Herrlicher Sonnenschein den ganzen Tag, imposante Felsen. War ein ziemlicher Gewaltmarsch mit anschließendem Aufstieg auf den Felsrücken am Hafen, wo ein heftiger Wind über die Kante blies, aber herrlicher Ausblick auf die Stadt und Insel. Das Eis in der Stadt hatten wir uns dann verdient. Die Fähre zurück haben wir auch rechtzeitig erwischt und wir sind wieder mit dem Auto unterwegs. Den Seljalandsfoss haben wir heute noch mal bei Sonnenschein besucht und dann die letzten 100 km bis zum Hotel gefahren. Ankommen, Schlüssel holen, Duschen, erholen - alles unkompliziert hier. Hotel Edda IKI Laugarvatn

Geysir

Gestern war ein Sonnentag von morgens bis abends, vielleicht der letzte bei unserem Aufenthalt. Wir waren beim Gebiet des Geysir, dem, von dem alle anderen Geysire den Namen haben. Regelmäßig aktiv ist aber nur der Strokkur. Da es nur wenige Kilometer vom Hotel entfernt war sind wir abends noch mal hin, weil's so interessant ist. Nachher waren wir am Gullfoss einem der mächtigsten Wasserfälle hier. Am frühen Abend waren wir trotz des kalten Windes hier im örtlichen Freibad. Das Schwimmbecken hat meist um die 28 Grad und dann haben sie mehrere Hot Pots mit bis zu 42 Grad. Wenn mehr Bäder bei uns so beheizt waren, würde man vielleicht auch mehr Schwimmen gehen. Heute geht's im Lauf des Tages nach Reykjavík zurück.

Back in Town

War wieder ein schön sonniger Tag heute, fast schon unheimlich so lange schönes Wetter. Waren nach Verlassen des Hotels im Þingvellir Nationalpark, einer weiteren großen Sehenswürdigkeit des sog. Golden Circle. Es handelt sich um eine Senke, genau auf der Spalte zwischen der amerikanischen und eurasischen Erdplatte. Das Gebiet ist durchzogen mit etlichen kleineren und größeren Rissen in der Lavakruste, die sich Jahr für Jahr um 2 cm auseinander bewegen. Wasserfall und Seen umrahmen das Ganze. Gleichzeitig haben die Ur-Isländer dieses Gebiet ausgewählt, um erste Gesetze zu verkünden, das Parlament abzuhalten, schließlich die Unabhängigkeit auszurufen und bedeutende Jahrestage zu feiern. Auf Wanderwegen kann man gut laufen, war ganz interessant - waren vorher gar nicht so begeistert davon. Nach einem Abstecher an den Wal-Fjord sind wir nach Reykjavík rein gefahren und haben die Aussicht vom Turm der Hallgrimskirche genossen. Wer weiß ob es die Tage noch mal so schön wird. Abendessen im Hostel gemacht, wo wir am Anfang auch gestartet sind. Reykjavík City Hostel

Sommer, Sonne, Freibad

Einen ruhigen Stadtspaziergang gemacht. Das Zentrum von Reykjavík ist wirklich nicht groß, Parlament, Rathaus, Domkirche, alte und neue Wohnhäuser nah beieinander. Die Einheimischen nutzen die sonnigen Tage, um mal mit kurzen Hosen, Shirt und Sandalen in die Stadt zu gehen, während manche Touristen aussehen, als wenn sie von der Marsexpedition kommen mit großem Rucksack, Gummistiefel, Regenhose und Jack Wolfskin Jacke. Mittagessen an der Würstchenbude am Hafen, abends im Hamburger Imbiss. Zuvor waren wir in einem der Freibäder Reykjavíks - Laugardalslaug. Bei 13 Grad Außentemperatur geht man nicht oft ins Freibad. Aber es geht, wenn man aus dem Hot Pot kommt, hält man es eine Weile an der Luft aus, ehe einem kalt wird. Selbst das Schwimmen im Becken mit 28 Grad geht, wenn man nachher wieder ins heiße Wasser springt. 38 Grad ist für den Anfang OK, 40 Grad ist super, hält man lange drin aus, 42 Grad ist schön heiß, aber da wird es einem nach einer Weile zu viel, 44 Grad ist zu heiß. In Reykjavík war der einzige Ort, wo es aus dem heißen Wasserhahn schwefelig, faulig riecht, das ist für den ersten Moment unangenehm, vor allem beim Zähneputzen. Wenn sie was im Überfluss haben, dann heißes Wasser, so heiß wie das hier aus dem Hahn kommt.

Abschied von Island

Zum Abschluss haben wir eine Runde auf der Halbinsel Reykjanes gemacht, auf der auch Reykjavík liegt. Wir sahen noch zwei Thermalfelder mit Schlammtöpfen und rauchenden Fumarolen, beide überraschenderweise ordentlich groß und interessant. Daneben liegt gleich ein modernes Geothermalkraftwerk für Stromerzeugung. Weiter ging's durch Lavafelder an der Küste entlang zur Brücke zwischen den Kontinenten. Sie haben eine Brücke über die Spalte zwischen den Erdplatten gebaut, das ist nun die Attraktion. Man könnte sagen: Island im Kleinformat auf der Halbinsel Reykjanes. Am Nachmittag zurück ins Hostel gefahren und die restlichen Sachen gepackt. Morgen müssen wir gegen 3.30 Uhr zum Flughafen aufbrechen.

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