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Loro Parque Puerto de la Cruz

Eingang Loro Parque Für Vogelliebhaber ist der LoroParque ein Muss, bzw. ein Traum, den man nach Möglichkeit mal erfüllt haben will. Wir fuhren über die Autobahn TF1 nach Puerto de la Cruz (ca. 1h 15 min von Adeje), über die Landstraße - im Uhrzeigersinn herum - ist es kilometermäßig viel weniger, aber man fährt mindestens 2 Stunden und ist völlig gestresst nach der Fahrt, das haben wir mal bei der Rückfahrt gemacht. Wir fanden sogar einen kostenlosen Parkplatz an der Straße vor dem LoroParque (Parkplatz im LoroParque 5,- €, glaube ich) und starteten gegen 10 Uhr unseren Rundgang mit dem obligatorischen Begrüßungsfoto mit Papageien - kann man leider nicht umgehen, man muss das Foto aber nicht kaufen. Der Ursprung des heutigen LoroParque war ja die Zucht und Haltung von Papageien und exotischen Vögeln. Heute ist es ein Erlebnis-Zoo mit vielen anderen Tierarten, die Papageienhaltung tritt fast in den Hintergrund, hatte ich das Gefühl. Ob das gewollt oder nicht kann ich nicht sagen. Selbst bei der Führung hinter die Kulissen wird das Thema Vogelzucht nicht erwähnt. Grund könnte sein: die gesamte Vogelzucht und -haltung ist in die LoroParque Foundation übergegangen, den LoroParque an sich geht das scheinbar wenig mehr an. Auf jeden Fall ist es ein Zoo auf sehr hohem Niveau und selbstgestelltem Anspruch, was die Tierhaltung betrifft. Da sind sie im LoroParque sicher weit vorn.

Loris in Katandra Treetops Highlight aus Vogelzüchter-Sicht ist die große Flugvoliere Katandra Treetops, der Ara-Dschungel und die Lori Sektion. Nicht zu vergessen die Babystation, wo man beobachten wie die Papageien von Hand aufgezogen werden. Das sieht man sonst auch nicht. Dazwischen findet man immer mal Volieren, die sich kaum aus dem umgebenden Bewuchs hervortun. Wenn man nicht aufmerksam durchgeht, fällt das dem einen oder anderen kaum auf. Auf jeden Fall wird dem aufmerksamen Betrachter eine Vogelvielfalt geboten, wie sie kaum woanders zu finden ist. Aras im Ara-DschungelManche bemängeln zu dunkle Volieren, aber gerade Vögel wie die Aras, die auch sonst im Regenwald unter Blättern leben würden, leben dort auch in Volieren die unter einem Blätterdach liegen, das ist kein Manko sondern eher naturnah. Die LoroParque Foundation hat sich die Zucht und Erhaltung der bedrohtesten Arten auf die Fahne geschrieben und das machen sie auch hervorragend. Die Anlagen und Tiergehege sind alle tiptop gepflegt und sauber, da gibt es nix. Man könnte sagen: man merkt, dass der LoroParque unter deutscher Leitung steht. Wenn es einen Zoo gibt, der sich mit Haltungsbedingungen oder tierfreundlichen Vorführungen auseinandersetzt, dann ist es der LoroParque, da sind sie sicher weltweit führend.

Pinguinarium Das Pinguinarium Planet Penguin ist eine künstliche Nachbildung des antarktischen Lebensraumes der Pinguine, Temperatur und Licht sind optimal dem Jahresverlauf der Pinguine angepasst. Die meisten Tieren stammen hier aus verlassenen, eingesammelten Eiern, die künstlich ausgebrütet wurden und in der Natur niemals geschlüpft wären. Im Halbrund geht oder fährt man (auf einem Transportband) um die Anlage herum und kann die Tiere auch unter Wasser verfolgen. Eine wirklich sehr eindrucksvolle, gelungene Präsentation.

Delfinshow So, bei unserem Rundgang besuchten wir auch die angebotenen Tiershows. Zuerst die Delfinshow. Man kann auch hier halten was man will davon, aber wenn man die Show gesehen hat, weiß man, dass keine unnatürlichen Tricks den Tieren abverlangt werden und das es den Delfinen Spaß macht ihre Show zu zeigen. Die ist wirklich sehenswert gemacht und sehr herzlich. Es sind schließlich alles Tiere die im Zoo geboren wurden, die kennen keine freie Natur und würden dort auch sicher nicht überleben. Weiter ging es zu den Orcas. Dort merkt man ganz deutlich den amerikanischen Einfluss, wo die Orcas ja auch herkommen, aus Seaworld, Florida. Das geht schon mit flotter Musik los, die in der Wartezeit eingespielt wird und mit Kameraspielen, die die Besucher einfangen und mit lustigen Sprüchen auf der Leinwand zeigen – Geschmackssache. Orcashow Übrigens gehören die Orcas immer noch SeaWorld und die haben scheinbar auch weiterhin Einfluss darauf was dort passiert. Die Orcashow beginnt mit dem kleinen Schwertwal Adán, der im Oktober 2010 im LoroParque geboren wurde. Das zeigt schon, dass sich die Tiere wohlfühlen müssen. Dann zeigen die Großen was sie können, also springen, mit der Flosse klatschen usw. Die Trainer dürfen seit tödlichen Unfällen/Angriffen vor ein paar Jahren nicht mehr mit ins Becken. Sie stehen auf der Plattform und streicheln die Tiere wenn sie rausgerutscht kommen. Diese Show sahen wir bei unseren Besuchen (wir waren noch ein zweites Mal im LoroParque) dreimal. Jedes Mal war die Abfolge der Tricks eine andere, es wechselten sich auch die Tiere ab, oder es machen mal zwei Orcas gleichzeitig die Sprünge, die sie sonst nur alleine machen. War echt faszinierend anzusehen. Auch hier kann man geteilter Meinung sein, was die Haltung von solchen großen Tieren betrifft, aber Fakt ist auch, dass es ausschließlich in Gefangenschaft geborene Tiere sind. Diese Tiere zu sehen ist aber einfach beeindruckend. Bemängeln würde ich die laute Musik, mit der man alles untermalt - typisch amerikanisch. Die Haltungsbedingungen sind unter den gegebenen Umständen sicher einwandfrei. Wer den ganzen Tag im LoroParque zur Verfügung hat, sollte sich die Shows am Nachmittag ansehen. Nach 16 Uhr wird es merklich ruhiger im Park. Das liegt an den vielen Ausflugsbussen, die dann mit ihren Gästen schon wieder auf dem Heimweg sind.

Nachtrag: Ganz so einfach ist es eben meistens nicht. Dazu gehört immer auch eine Vorgeschichte, gerade was die tödlichen Attacken auf Tiertrainer betrifft. Ich empfehle jedem hierzu die Dokumentation „Der Killerwal“ (lief unter diesem Titel bei ARTE, bei Youtube leider nicht verfügbar, evt. in irgendeiner Mediathek) oder „Blackfish“ (ist scheinbar die selbe Dokumentation aber als DVD).

Loro-Show Die Seelöwen-Show ist auch liebevoll gemacht - mit Herz und Witz. Das macht Laune zuzuschauen. Die Tiere wollen auch eine Beschäftigung und das wird ganz klasse mit dieser Vorführung verbunden. Die Loroshow, also Papageienshow, wollte ich mir gar nicht ansehen, dressierte Papageien die Fahrradfahren muss man nicht haben. Dann sind wir aber doch rein. Am Anfang wird noch so einiges gemacht an Tricks – Fahne hochziehen, Zählen usw. Der zweite Teil bestand aus Flugvorführungen verschiedener Vögel u.a. auch Aras und Kakadus. Die Vögel fliegen in weitem Bogen durch die Halle über die Köpfe der Zuschauer, man spürt den Luftstrom den sie verursachen – das war wirklich toll so was zu sehen. Davon sollten sie mehr zeigen. Wie ich erfuhr, ist die Flugvorführung auch erst in den letzten Jahren dazu gekommen, das ist gut so. Im Gegensatz zu der Papageienshow im Hotel sehen die Vögel im LoroParque aber absolut gesund und fit aus.

neuseeländischer Kea Am Ausgang entschieden wir uns ein Welcome-Back Ticket für 10 € (glaube ich) zu kaufen. Damit kann man innerhalb zwei Wochen ein zweites Mal den LoroParque besuchen. Wir planten dann für die zweite Woche noch einen Besuch ein. Nach knapp 8 Stunden verließen wir den Park. Am ersten Besuchstag hat man den „Druck“ viel oder alles sehen zu wollen. Beim zweiten Besuch hat man vieles schon gesehen und man sucht sich das aus was einem besonders gut gefiel oder was man ein wenig liegen gelassen hat. Loro Parque, thailändisches Dorf So sahen wir uns auch sämtliche Shows noch mal an und machten eine Discovery Tour mit, eine Führung ein bisschen hinter die Kulissen. Die Führung in Deutsch erzählte vieles Interessantes an Hintergrundinformationen über die Tiere, Haltung und Fütterung. Man geht ins Pinguinarium und schaut sich die Wasseraufbereitung an. Bei den Orcas kann man in den Keller und durch die dicken Fenster ins Becken schauen, man sieht die Gorillawohnungen von hinten. Da darf man aber auch nicht zu viel von erwarten. Nach erneuten 7,5 Stunden im LoroParque verließen wir Puerto de la Cruz wieder.

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