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Budapest

Anreise

Insgesamt besuchten wir Budapest dreimal während unseres Aufenthaltes in Ungarn. Das erste Mal fuhren wir vom Balaton aus hin. Burgberg PanoramaUnd zwar wurden wir gewarnt vor rücksichtslosen Fahrern und Parkplatzproblemen in der Stadt. Ich stürze mich zwar gerne in großstädtisches Verkehrsgewimmel mit dem Auto aber hier ließen wir es trotzdem und fuhren mit dem Zug. Von Alsoörs, dem Quartier am Balaton aus, bedeutete das ungefähr 2 h Fahrzeit pro Strecke. Wenn man zu DDR-Zeiten mal bei uns Zug gefahren ist, kann man sich vorstellen wie so eine Bahn aussieht. Nur ist in Ungarn seitdem nichts an den Waggons gemacht worden und so sehen sie heute auch aus. Züge fahren aber glaube ich jede Stunde nach Budapest und man kommt dort im Westbahnhof an (Déli pályaudvar). Dieser liegt westlich, unterhalb des Burgberges, 5 Gehminuten entfernt. Kosten pro Strecke u.P. 1084 F = 4,50 €

am HeldenplatzDen zweiten Besuch unternahmen wir von Isaszeg aus, unserem Quartier östlich von Budapest während des Formel 1 Wochenendes. Von dort kann man mit einer Art S-Bahn in die City fahren, das kostet nicht viel und ging schnell (400 F p.P. = 1,70 € hin und rück, 20 min Fahrzeit). An den Bahnhöfen kann man auch meist sein Auto auf einer Art Park and Ride Platz abstellen. In Isaszeg war sogar ein Parkwächter da und es kostete nichts extra. Jedenfalls kommt man dann im Ostbahnhof von Budapest an (Keleti pálaydvar). Dort steht man dann auf einem großen Platz umgeben von breiten Straßen inmitten von geschäftlichen Treiben.

Das dritte Mal fuhren wir dann mit dem Auto rein. Und zwar abends um die beleuchtete Stadt von der Zitadelle aus zu sehen. Die Zitadelle auf dem Gellerthügel am westlichen Donauufer bietet einen weiten Blick auf die Stadt. Als wir ankamen ging aber erstmal ein gewaltiges Gewitter runter, so daß den fliegenden Händler fast ihre Stände flöten gingen.

KettenbrückeZum Transport in Budapest kann man sagen, dass wir mit der U-Bahn gefahren sind. Diese ist die älteste auf dem europäischen Kontinent (älteste der Welt in London). Tickets gibts an Kiosken oder Automaten. Die Fahrtkosten sind relativ gering. Ticket für drei Stationen 75 F = 0,35 €, Einzelfahrschein für eine gesamte Linie 100 F = 0,40 €; desweiteren gibts noch Tages- , Wochenkarten usw.

Essen

Dazu kann man sagen, dass wir jedesmal überrascht wurden von der Qualität und den Preisen in Budapester Restaurants - was wir so nicht erwartet hätten. Wir waren immer in kleinen Lokalen abseits der großen Hauptstraßen, inmitten der Stadtviertel wo auch die Ungarn wohl selber hingehen würden. Preis und Leistung stimmten, teilweise sogar besser wie in manchen Restaurants am Balaton. Muss man halt selber probieren, in die Angebote großer Fast Food Ketten, die in Budapest auch alle vertreten sind, ziehts uns sowieso nicht.

Burgberg

Etwa 60 m hoch erhebt sich der Burghügel, rundherum erstreckt sich die Budaer Altstadt. Es gibt mehrere Wege hinauf, über Treppen oder Straßen. Eine andere Möglichkeit ist die Fahrt mit der Standseilbahn vom der Donauseite aus. Palast BurgbergGleich bei der Kettenbrücke befindet sich die Talstation, meist stehen lange Schlangen davor.Wer sich nicht abschrecken läßt, für den kostet eine Fahrt 450 F = 1,90 €.Der Burghügel ist über einen Kilometer lang und es befinden sich unter anderem einige Museen dort (Nationalgalerie, Historisches Museum). Wir verzichteten auf einen Besuch, so tief in die Geschichte wollte wir nicht eindringen. Eventuell kann man auch die Beschriftungen und Erklärungen nicht lesen. Die Museen befinden sich auf der Südhälfte in den Gebäuden des früheren Königspalastes.

MatthiaskircheDie Nordhälfte ist bebaut mit etlichen barocken Bürgerhäusern entlang verträumter Straßenzüge. Wenn mal ein Hoftor offen ist, sollte man einen Blick in die Innenhöfe werfen. Teilweise begrünte, klassische Innenhöfe mit den typischen Balkonen bekommt man zu sehen. Das touristische Zentrum der Burg ist aber die Fischerbastei Fischerbasteiund die Matthiaskirche. Die Fischerbastei, eine Aussichtsterrasse mit Zuckerbäckertürmchen, Treppen und Balustraden verziert. Gebaut zwischen 1890 und 1905. Es bietet sich einem das schönste Panorama auf die Donau, die Brücken und die Stadt. Der Blick aus dem unteren Säulengang ist teilweise getrübt durch davorstehende Bäume. Die obere Etage lassen sie sich mit 125 F = 0,60 € Eintritt bezahlen. Es lohnt sich aber wegen der besseren Aussicht aus verschiedenen Perspektiven. Die Matthiaskirche ist ein Mix aus verschiedenen Baustilen und wirkt sehr romantisch im Inneren (Eintritt, 6 - 20 Uhr offen).

FischerbasteiNebenan steht gleich ein Nobelhotel. In der Nähe befindet sich auch der Eingang zu einem Höhlenlabyrinth im Inneren des Burghügels. Soweit zu den Attraktionen des Burgberges, die Aussicht von der Fischerbastei sollte man natürlich bei Sonnenschein genießen. Verlassen wir den Burghügel und überqueren den Fluß auf der Kettenbrücke. Die Hängebrücke entstand nach englischem Vorbild und wurde 1849 fertiggestellt. Damals eine technische Meisterleistung. Als Verlängerung der Brücke wurde 1853 der Tunnel durch den Burgberg getrieben. Beim Überqueren der Brücke sieht man linkerhand das imposante Parlamentsgebäude.

Parlament

ParlamentDas fast 300 m lange Gebäude ist dem gotischen Stil nachempfunden. Gebaut 1885 bis 1905, größtes Bauwerk Ungarns, Sitz des Parlamentes und Aufbewahrungsort der Krönungsinsignien, Besichtigung mit Führung möglich. Die Spitze der Kuppel ist fast 100 m hoch. Das ganze Viertel ist großzügig angelegt. Große Plätze, Regierungsgebäude, ausländische Botschaften befinden sich im Umkreis.

StefansdomEin Stück entfernt liegt der Stefansdom mit einer ebenso hohen Kuppel wie das Parlament. Die größte Kirche Budapests ist dem heiligen König Stefan gewidmet. Imposanter Innenraum gekrönt von der teilweise vergoldeten Kuppel.  Eine Aussichtsmöglichkeit besteht auf der Kuppel. Als größte Reliquie Ungarns wird in einer besondern Kapelle die angebliche rechte Hand des Heiligen Stefan (Szent István) aufbewahrt. Offen 9 - 17 Uhr.

Markthallen

zentrale MarkthalleWir besuchten zuerst die Zentrale Markthalle in der Nähe der Freiheitsbrücke (Vámház körút 1-3). Das ist die größte und schönste Halle Budapests, 1890 gebaut. Sie ist in den letzten Jahren komplett saniert und modernisiert worden. Es geht also alles geordnet zu, jeder Händler hat einen festen Laden in der Halle, alles sauber. Aber der Reiz einer solchen Markthalle fehlt nun. In der oberen Etage, über Eisentreppen erreichbar, findet man vornehmlich Essen und Trinken-Angebote und auch Souvenirhändler mit Postkarten, Matrioschkas und Tischdecken.

Markthalle innenEine weitere Halle entdeckten wir am Garay tér (tér = Platz) nördlich des Keleti Bahnhofs. Auf dem Platz steht ein flacher Bau, außenrum kleine Geschäfte, innen eine große Halle. Dort sah es noch rustikaler aus. Das heißt keine festen Stände, jeder kann einen Tisch mieten. Und so findet man dort auch das Mütterchen, das eigenes Gemüse aus dem Garten oder Pilze anbietet neben angestammten Händlern. Zum größten Teil werden Lebensmittel verkauft.

Eine dritte Halle besuchten wir im Vorbeigehen. ObstAn der Andrássy út (út/útca = Straße) in der Nähe des Octogon tér ist diese Markthalle in das Untergeschoss eines großen Altbaus eingezogen. Diese ist klein und übersichtlich, die Händler haben fest umbaute Stände aber es sieht nicht ganz so „clean“ aus wie in der Zentralen Markthalle. Auf jeden Fall sollte man sich an einem Stand mal so einen Teigfladen - Lángos - gönnen, frisch zubereitet aus dem Fettbad, mit oder ohne Garnierung, süß oder besser noch herzhaft mit Schinken und Knoblauch.

Heldenplatz

MilleniumsdenkmalInmitten dieses monumentalen Platzes steht das Milleniumsdenkmal. Es erinnert an die ungarische Landnahme (was auch immer das heißt) und wurde zur Tausendjahrfeier 1896 aufgestellt. Halbkreisförmig dahinter stehen Kolonaden mit Säulen und dazwischen Statuen bedeutender Persönlichkeiten Ungarns. An beiden Seiten des Platzes befinden Kunstmuseen. Der Heldenplatz markiert den Anfang Kolonadender Andrássy út. Dahinter erstreckt sich das Stadtwäldchen, ein große Grünanlage im englischen Stil. Museen, Sportanlagen, Bad und Tierpark kann man besuchen. Kurios ist die Burg Vajdahunyad auf einer Insel im See des Parkes. Schon 1896 baute man Nachbildungen historischer Gebäde verschiedenster Epochen als Kulissen dort auf. Das gefiel den Leuten und so wurden sie fest ausgebaut und stehen heute noch da. Im Hauptgebäude ist das Landwirtschaftsmuseum, ansonsten Kirche und verschiedene Türme.

Gellerthügel

Der Gellerthügel ist der mit der großen Figur obendrauf, zu finden ist er zwischen Elisabeth- und Freiheitsbrücke auf Budaer Seite. ZitadelleDie Plattform oben nennt sich Zitadelle. Man kann mit dem Auto bis oben fahren und findet zumindest abends auch einen Parkplatz (Ausschilderung Citadella). Burg und KettenbrückeZu Fuß gehts natürlich auch, mehrere Wege führen rauf. Bei uns war leider dieAussichtsplattform unter der Figur(Freiheitsdenkmal, 1947 errichtet) gesperrt wegen dem Feuerwerksaufbau zum Nationalfeiertag (20. August). Aber dennoch hat man rechts und links davon eine gute Aussicht auf die Burg und Parlament einerseits und die südliche Stadt andererseits. Zahlreiche Händler wollen Souvenirs verkaufen.

Die nächste Seite beschreibt das Formel 1 Wochenende am Hungaroring oder gleich zum Fazit.

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