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Meer

03.07. Chamonix - Antheor 525km

Wir brachen wieder zeitig auf, denn nun sollte es ans Mittelmeer in die Sonne gehen. Von Chamonix nach Albertville, von da fuhren wir ein Stück Autobahn bis Grenoble und bahnten uns dann auf der Route Napoleon den Weg nach Süden, Richtung Nizza. Blick Richtung Grasse - Cannes am MittelmeerAls wir die schneebedeckten Gipfel lange hinter uns hatten und die Berge nach gut der Hälfte der Strecke flacher wurden, merkte man anhand der Vegetation das wir uns bereits in einer anderen Klimazone befanden. Der Landstrich, den man Provence nennt, wäre mit seinen kleinen Dörfern, idyllischen Tälern und Hügeln eine Reise für sich wert. Als unser Auto dann die letzte Passfahrt bewältigt hatte, sahen wir dieses herrliche Panorama der Tiefebene von Grasse, Cannes und Nizza - eingefasst von Hügeln, dahinter das Mittelmeer und die Cote d`Azur. Lavendel - ProvenceNach dem hektischen Stadtverkehr von Cannes befuhren wir die Küstenstraße Corniche de l`Esterel und versuchten ein Quartier zu bekommen. Angesichts der vielen Urlauber hier, schien das nicht so einfach. Wir hatten allerdings schon beim zweiten Zeltplatz Glück und konnten unser Zelt für eine Woche dort aufbauen. Dieser Platz war in Antheor, einem Dorf bestehend aus überwiegend Ferienhäusern. Er lag lang gezogen unter schattigen Bäumen und Sträuchern hinter dem Eisenbahnviadukt von Antheor. Der Platz hatte alles was einen Aufenthalt angenehm macht und einen Pool. Gegenüber war der örtliche Strand.

04.07. Antheor - St.Raphael - Antheor 25km

Viadukt und Strand AntheorDiesen Tag nutzten wir um uns erstmal von der gestrigen Fahrt zu erholen und die Gegend kennen zu lernen. Wir gingen vormittags ans Meer um zu baden und die Sonne zu genießen. Nach dem Mittag machten wir`s uns am und im Pool bequem. Gegen Abend fuhren wir nach St.Raphael, der nächsten größeren Stadt, um uns umzusehen. Ein überlaufener Bade- und Ferienort mit keinen großartigen Besonderheiten. Nach einem Spaziergang kehrten wir zurück und ließen den Tag bei Pizza und WM-Fußball im Restaurant am Zeltplatz ausklingen.

05.07. Antheor - St.Tropez - Antheor 126km

Kirche St.TropezDieser Tag begann wie der letzte auch: Frühstück, Meer, Mittag, Pool. Am Nachmittag brachen wir auf zu einem Ausflug nach St.Tropez. Nach mühseliger Fahrt durch verstopfte Küstenorte, kamen wir in St.Tropez an. Wir bummelten am Hafen entlang, sahen die fetten Yachten liegen und stiegen die Treppen zur alten Zitadelle hinauf, von wo man einen tollen Blick auf die Stadt und die Bucht hatte. Danach ließen wir uns treiben und durchstreiften die engen Gassen. Natürlich suchten und fanden wir auch die Wirkungsstätten des Gendarmen von St.Tropez. Gegen 21 Uhr waren wir wieder am Zelt und machten uns einen gemütlichen Abend mit Rotwein.

Hafen St. Tropezalte Gendarmerie St. TropezPolice Nacionale St. Tropez

06.07. Antheor-Monaco-Antheor 197km

Ein Ziel unserer Reise war ein Ausflug in das Fürstentum Monaco. Wir nutzten die Autobahn um schnell hin zu kommen. Das kostete 42FF, der Tunnel durch die Berge hinein in die Stadt kostete noch mal 15FF. Dort steuerten wir das Parkhaus am Meeresaquarium in der Altstadt an und fanden es auch ohne Probleme. Zuerst liefen wir zum Fürstenpalast. Fürstenpalast MonacoDort war Mittags die Wachablösung, zu der sich jede Menge Leute einfanden. Aber im Grunde war nichts Besonderes dabei. Die Altstadt von Monaco liegt auf einem Felsen im Meer. Links davon erstreckt sich die durch Landgewinnung vom Meer erbaute Neustadt Fontvielle mit Yachthafen. Rechts der Altstadt Monaco Ville liegt dann das eigentliche Monte Carlo, mit allen was man so kennt. Wir stiegen also die Treppen hinab nach Monte Carlo, bummelten am Hafen entlang, dort wo die ganz großen Yachten liegen. Mirabeau-Kurve MonacoWeiter liefen wir dann entlang der Formel 1 Strecke zum Casino und Loews Hotel. Ins Casino hinein warfen wir nur einen Blick, den Eintritt für den Saal bezahlten wir nicht, da wir sowieso nicht vor hatten zu spielen. Neben dem Casino, im Café Paris genehmigten wir uns ein schickes Wasser und beobachteten das Geschehen auf der Straße. Dann machten wir uns auf den Weg zurück zur Altstadt. Unterwegs schauten wir noch in eine Ferrari Werkstatt rein und nahmen die Souvenirshops mit. Später am Nachmittag dann besuchten wir das Ozeanografische Meeresmuseum mit zahlreichen tollen Aquarien und Ausstellungen. Vor der Heimfahrt war es mir ein großes Bedürfnis mal mit dem Auto die Formel 1 Strecke abzufahren. Dies war auch, bis auf kleine Abweichungen, sehr gut möglich. Nach der zweiten Runde nahmen wir die Küstenstraße Richtung Urlaubsheimat. Durch Nizza, Antibes und Cannes kamen wir wieder zurück auf unseren Zeltplatz, wo wir gegen 22 Uhr ankamen.

Monaco mit HafenCasino Monte CarloLa Rascasse mit Blick zum Fürstenpalast

07.07. Antheor 4km (Pic du Cap Roux)

Der halbe Tag verging mit faulenzen. Erst spät aufstehen dann zum Baden und später in der Hängematte dösen. Gegen 17 Uhr brachen wir aber auf zu einer Wanderung. Der höchste Berg den es in der nahen Umgebung gab war der Pic du Cap Roux mit 452m. Da wollten wir hoch. Zuerst krochen wir durchs Dornengestrüpp und suchten vergebens einen Weg. Aussicht Pic du Cap Roux nach AntheorDann gelangten wir an eine schmale Straße etwas oberhalb und dort begann ein markierter Pfad. Dieser war leicht und stellte keine große Herausforderung dar. So waren wir nach 1.5 h, in der Hälfte der angegebenen Zeit oben. Sicher waren wir auch durch die vorangegangenen Tage schon etwas trainiert und der Anstieg fiel uns nicht schwer. Dort oben bot sich ein guter Ausblick auf die umliegenden Buchten des Mittelmeeres bis hin nach Nizza. Der höchste Punkt war eher unscheinbar und glatt, nicht so ein Felsen wie sie überall rausschauten. Man konnte ihn von unten aus gar nicht sehen. Nach dem Abstieg durch die bizarren roten Porphyrfelsen genossen wir den Abend und hatten das Gefühl doch noch was geleistet zu haben.

08.07. Antheor - Grand Canyon du Verdon - Antheor 314km

An diesem Tag fuhren wir zeitig los, wir hatten vor den Grand Canyon du Verdon zu besichtigen. Diese Schlucht, die sich der Fluss Verdon geformt hat, ist die größte und imposanteste Felsenschlucht Europas. Moustiers St.MarieSie liegt mitten in der Provence und auf dem Weg dorthin fährt man schon durch schöne Orte und Landschaft. Wir fuhren zuerst am Südrand der 21km langen Schlucht entlang und hielten an einem Aussichtspunkt, wo der Fluss eine Schleife macht. Die Straße entfernte sich dann etwas von der Felskante und überquerte auf einer Stahlbrücke einen Ausläufer des Canyons. Es folgten kleinere Ortschaften und wir kamen hinunter auf Flussniveau. Dort befand sich ein zum Baden einladender See. Wir nutzten das gerne, wenn das Wasser auch etwas kühl war. Canyon du VerdonDafür war es Süßwasser, denn das Mittelmeer ist bei Antheor, wo wir immer schwimmen waren, mit am salzhaltigsten überhaupt. Der Lac de St.Croix ist ein Stausee am westlichen Ausgang der Schlucht. Von dort nur wenige Kilometer entfernt lag das Städtchen Moustiers St.Marie. Canyon du VerdonWie wir später erst mitbekamen ist das ein sehr bekannter touristischer Anziehungspunkt. Dieser Ort war mit seinen eng am Felsen gebauten Häusern und den verwinkelten Gassen sehr schön. Ihn teilt ein in Kaskaden herabstürzender Wasserfall der aus einer Felsspalte sprudelt. Nur etwas viele Leute, die uns abschreckten, waren aus eben diesem da noch unbekannten Grunde in dem Städtchen unterwegs. Wir setzten unsere Rundfahrt an der Nordkante des Canyon fort. Von dort boten sich teilweise sehr spektakuläre Einblicke in die 250-700m tiefe Schlucht. Nach mehreren Aussichts- und Fotostopps schloss sich die Runde und wir nahmen den Weg den wir gekommen sind zurück zum Zeltplatz.

09.07. Antheor 0km

KüsteNoch einen Tag verlebten wir mit einfach den Urlaub genießen und faulenzen. Am Nachmittag liefen wir ein Stück die Straße rauf zu einer der nächsten Buchten. Dort kletterten wir die roten Felsen hinunter. Es waren Leute da, die im klaren Wasser schnorchelten oder mutig von den Felsen sprangen. So verging unser letzter Tag an der Cote d`Azur mit baden, sonnen, Eis essen und klettern.

10.07. Antheor - Nimes - Bordeaux 838km

Pont du GardEs hieß wieder alles einpacken und Abschied nehmen von der schönen Gegend. Unser nächstes Ziel war Bordeaux und die Atlantikküste. Zur Auflockerung der Fahrt beschlossen wir an einem bedeutenden Zeugnis alter römischer Baukunst, dem Pont du Gard, einen Zwischenstopp zu machen. Nach gut 200km Autobahn, bogen wir bei Arles ab und gelangten zum Pont du Gard. Pont du GardDieser Aquädukt aus der Antike befindet sich zwischen den Städten Nimes und Avignon und ist der imposanteste Teil einer römischen Wasserleitung, über den Wasser aus den Bergen in das 50km entfernte Nimes geleitet wurde. Nach einem Picknick schauten wir uns das Bauwerk etwas näher an. Es ist ungefähr 2000 Jahre alt und die unterste Bogenreihe war begehbar. Unten hindurch verläuft der Fluß Gardon und ist beliebter Badeplatz. Eben dieser Ort Nimes lag am weiteren Verlauf der Fahrt und wir machten einen Abstecher ins Zentrum um uns die Arena anzusehen. Die Arena von Nimes ist ein weiteres Monument römischer Zeit. Von der Größe her liegt sie hinter anderen Amphitheatern der Welt, ist aber das am besten erhaltene darunter. Erbaut im 1.Jh. unserer Zeit wird die Arena auch heute noch für Veranstaltungen genutzt. Von dem 21m hohen obersten Rang hatte man gute Aussicht auf die Dächer der Stadt. Nach einem kleinen Rundgang in der Stadt, wo wir noch die Maison Carrée einen römischen Tempel sahen, machten wir uns auf den noch sehr langen Weg in Richtung Bordeaux. Da wir unterwegs an der Autobahn kein Quartier fanden, fuhren wir noch bis Bordeaux, wo wir am Stadtring gegen 21 Uhr ein Motel bezogen.

Arena von NimesArena von Nimes

11.07. Bordeaux - Pyla 230km

Nach dieser einen Nacht im Motel war unser Bestreben, was zu frühstücken und einen neuen Zeltplatz zu finden. Düne von PilatDas erste erledigten wir ausnahmsweise bei McDonalds. Den Zeltplatz fanden wir in der Nähe von Arcachon, zwischen den Orten Pyla und Pilat. Er lag unter dichtem Kiefernwald und direkt hinter der Düne von Pilat. Die Dune du Pilat ist Europas größter Sandberg, sie ist bis zu 114 m hoch und 2,7 km lang. Das machte den Weg zum Meer zwar sehr beschwerlich, war aber dafür ein besonderes Erlebnis. Nach Zeltaufbauen und Mittagessen fuhren wir noch mal nach Bordeaux um uns in der Stadt umzusehen. BordeauxWir fanden ohne Probleme zum Zentrum und begannen den Ausflug mit der Besteigung des Glockenturmes Pey-Berland der Kathedrale Saint-André. So bekamen wir erstmal einen Überblick der Stadt. Düne von Pilat im SonnenuntergangAnschließend bummelten wir so durch die Innenstadt, vorbei am Grand Théatre kamen wir zur Esplanade des Quinconces, dem von seinen Ausmaßen her größten Platz Europas, mit der Girondin-Säule. Auf dem Weg zurück zum Auto, warfen wir einen Blick auf den braunfarbigen, vorbeiströmenden Fluß Garonne, der sich Richtung Meer verbreitert und die Gironde, eine lang gezogene breite Flussmündung, bildet. Den Abend erlebten wir, wie viele andere, auf der Düne um den Sonnenuntergang zu sehen.   

12.07. Pyla 35km

Den Vormittag verbrachten wir auf der Düne, wo man nach anstrengendem Aufstieg, über in den Sand gelegte Stufen, eine fabelhafte Aussicht hatte. Unter uns der gelbe Sand, auf der einen Seite der Atlantik und auf der anderen Seite dunkler Wald. Düne von PilatBesonders viel Spaß machte das anschließende Herunterrennen oder -rollen durch den weichen Sand. Danach nutzten wir den Pool um uns abzukühlen. Am Nachmittag fuhren wir nach Arcachon. Aber nach einem Spaziergang entlang der belebten Strandpromenade und Eisessen beendeten wir den Stadtbummel. Am Zeltplatz verfolgte ich dann in der Bar den Formel 1 Sieg Schumachers im Fernsehen, bevor wir noch mal an den Strand gingen. Dazu fuhren wir ein Stück nach Süden, wo die Düne dann zu Ende ist, an einen breiten Badestrand. StrandDer Atlantik bewegte sich an diesem Tag sehr heftig und so konnte es passieren, dass man die Orientierung verlor wenn eine große Welle einen unvorbereitet erwischte. Spaß machte es trotzdem. Im Verlauf des Nachmittags setzte die Flut ein und nach und nach mussten die ersten Reihen ihre Plätze räumen, oder sie riskierten nasse Sachen. Es war interessant das herannahende Wasser zu beobachten und Dämme aufzuhäufen, die aber letztlich auch nichts nützten. Dieser Sonntag ging zu Ende und mit ihm auch die Fußball-WM. Das Endspiel verfolgten wir in der Bar am Zeltplatz.

13.07. Pyla - Biarritz - Bayonne - Pyla 387km

BiarritzDurch das große Waldgebiet Les Landes fuhren wir Richtung Süden, ins Seebad Biarritz. Dieser schicke Bade- und Kurort beeindruckte uns nicht so sehr. Wir liefen entlang des Strandes zum Leuchtturm und zurück ins Zentrum. Über Brücken gelangte man auf die vorgelagerten Felsen an denen sich die Wellen zerschlagen. Der große Strand ist Surfrevier, wo sich auch bei diesen kühlen Temperaturen und Nieselregen die Wellenreiter tummelten. BayonneAm Nachmittag hielten wir noch im sich anschließenden Ort Bayonne, der uns schon besser gefiel. Im Ort, mit seinen schönen Fassaden, fand gerade ein mittelalterliches Spektakel mit Markt statt. Es passte sehr gut in die alten Gassen und Plätze. Auf dem Heimweg kamen wir ausgerechnet in den dicksten Berufsverkehr. Von solchen Staus sind wir bisher verschont geblieben.

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