London 1996
5.- 9. April 1996
Wir hatten uns entschlossen über Ostern einen Kurzurlaub in London zu verbringen. Irgendwie wollte ich schon immer mal dorthin. Warum weiß ich auch nicht so genau. Wahrscheinlich durch den Englischunterricht in der Schule wo man einiges von der Stadt mitbekommen hat. Da wir auch auf dem Weg in die USA schon mal hier zwischenlandeten, mußte man sich die Stadt ja mal ansehen. Als beste Möglichkeit für uns erschien der Flug ab Dresden nach London, drei volle Tage in London und wieder so zurück.
Am Karfreitag fuhr uns mein Vater zum Flughafen. Pünktlich 15:00 Uhr ging es los, erst nach Frankfurt (eine Stunde Aufenthalt), dann London. Dort landeten wir gegen 18:00 Uhr Ortszeit. Wir hatten uns eine Travelcard besorgt, mit der wir für vier Tage U-Bahn fahren konnten. So weit hat also alles geklappt und wir stiegen an der Station Glauchester Road aus. Unser Hotel an der Cromwell Road, südlich des Hyde Parks, lag fast direkt gegenüber. Das Zimmer war ungefähr so groß wie ein Handtuch und unterm Dach wo es ziemlich warm war. Es gab keinen Fahrstuhl aber war soweit ok. Zum Schlafen wird es reichen. Kurz darauf liefen wir ein Stück die Straße runter und fuhren dann mit der tube, der U-Bahn, zum Piccadilly Circus. Dort haben wir uns umgeschaut und einige verrückte Typen beobachtet. Aber wir hatten so richtig keine Lust gleich was zu unternehmen, waren sozusagen noch gar nicht richtig angekommen. Wir fuhren später zum Hotel zurück.
Am Samstag Morgen gingen wir 8 Uhr 30 zum Frühstück. Es gab Toast, Butter, Marmelade und Kaffee. Dann hopp hopp zur Bahn und zur Baker Street gefahren. Bei Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett haben wir uns in die Schlange gereiht. Nach ca.1 Stunde waren wir endlich drin. Es war schon mal interessant zu sehen und ganz lustig sich neben die königliche Familie zu stellen.
Anmerkung 2003:
Als wir an Madame Tussauds vorbei kamen war da überhaupt keine Schlange und man könnte sofort rein.
Also wer dort an einem Wochentag ist und nicht am Feiertag hat wohl bessere Karten schnell reinzukommen.
Nachher sind wir rüber zur Haltestelle der Stadtrundfahrt und haben so eine mitgemacht. Wir fuhren in oben ohne Doppeldeckerbussen durch die Stadt. Wir sahen so ziemlich alle bedeutenden Sehenswürdigkeiten und es wurde deutsch erläutert. Nach 2 Stunden Fahrt waren wir wieder am Ausgangsort und uns war saukalt geworden.
Anmerkung 2003:
Wer nicht unbeding auf die Erklärungen in so einem Sightseeing Bus wert legt, die ohnehin ein wenig dürftig waren, der fährt lieber auf eigene Faust mit dem Bus durch die Stadt.
Die Buspläne bekommt man im Hotel oder an der U-Bahn Station und mit einer one day travelcard für 4,10 GBP ist das auch billiger.
Das Wetter hier läßt zu wünschen übrig, kühl und trübe aber kein Regen. Wir aßen was Warmes und fuhren mit dem Bus, die U-Bahn war wegen technischen Defekt außer Betrieb, zum Trafalgar Square.Dort sahen wir uns um und liefen die Whitehall Street entlang Richtung Westminster. An der Downing Street war nichts weiter zu sehen, man konnte nur durch einen Zaun blicken. Houses of Parliament, Big Ben konnten wir uns dann von außen und Westminster Abbey auch von innen ansehen. In St.James Park Station stiegen wir in die tube und fuhren zum Hotel um uns umzuziehen fürs Theater heute abend. Das Theater lag in Soho, unsere Station war Covent Garden. An der Kasse gab es das erste und einzige Mal Schwierigkeiten. Unsere reservierten Karten lagen nicht vor. Nach einiger Diskussion und Telefonaten gab man uns Karten für eine der ersten Reihen. Sie wollten sich um den Rest kümmern. In der Zeit bis zum Beginn sahen wir uns im Covent Garden Market um. In eine alte Markthalle wurden kleine originelle Geschäfte und Cafés eingebaut. Im Theater sahen wir uns dann das Musical Fame an. Es ging wie im Film um die Geschichte von Absolventen einer New Yorker Theaterschule. Nach der Vorstellung aßen wir bei einem Italiener am Picadilly Circus, nachdem wir einige dunkle Straßen des Rotlichtviertels von Soho durchquerten. Mit der Bahn zurück zum Hotel.
Sonntagmorgen. Es gab wieder Toast, Marmelade, Kaffee zum Frühstück. Wir fuhren zum Tower. Dank bereits gestern gekaufter Tickets kamen wir ohne groß anzustehen rein. So konnten wir uns alles ansehen bevor es zu viele Leute wurden.Zu erst den Glanz der Kronjuwelen genossen. Auf Laufbändern wird man dran vorbeigefahren. Da ja noch kaum jemand da war konnte man noch mal zurück gehen. Danach machten wir eine Tonband Tour mit und sahen uns so die restlichen Museen an und erfuhren viel über die Geschichte. Nun war es Mittag und wir gingen weiter zur Tower Bridge. Dort gab es eine sehr schöne (elektronische) Führung, wo anhand von kleinen Geschichten und Filmen die Geschichte und Funktionsweise der Brücke erläutert wurde. Oben konnte man über die beiden Gangways rüberlaufen und anschließend in den Fundamenten sich die Dampfmaschinen und Technik ansehen. Am Südufer der Themse entlang spazierten wir dann wieder zurück. Vorbei am 2.Weltkriegsschiff HMS Belfast, der Southwark Cathedral und Brücken wie London Bridge, Waterloo Bridge erreichten wir das Film und Kino Museeum, wo wir den Rundgang machten. Das lohnt sicher aber nicht so.Über die Westminster Bridge sind wir wieder über den Fluß. Weil wir gerade so beim Ansehen waren, sind wir gleich noch mal zum Picadilly und haben uns Rock Circus angesehen. Das ist ein Wachsfigurenkabinett mit Rock-/Popstars und einer tollen Effektshow zur Musikgeschichte mit entsprechender Musik. Am Hotel haben wir im Pub noch einen Drink genommen und völlig fertig ind Bett gefallen.
Anmerkung 2003:
Rock Cicus gabs nicht mehr an dem Ort am Picadilly Circus.
Sonniger Ostermontag. Nach dem Frühstück mit Toast, Butter, Marmelade, Kaffee, wie sollte es auch anders sein, fuhren wir gegen 9 Uhr in den Hyde Park. Von Marble Arch und Speakers Corner aus machten wir einen schönen Spaziergang im Sonnenschein. Die Osterglocken und die Bäume blühten schon. Durch Wellington Arch, vorbei am Green Park gingen wir zum Buckingham Palace. Wir sicherten uns einen Platz für die Wachablösung , die 11 Uhr 30 stattfand. Na ja, kann man schon mal gesehen haben. Einiges wird aber sicherlich extra für Touristen gemacht, habe ich den Eindruck.
Anmerkung 2003:
Die Wachablösung findet immer noch 11.30 Uhr statt.
Nur bei extrem schlechtem Wetter wird sie abgesagt.
Durch den schön grünen und blühenden St.James Park liefen wir zur U-Bahn und fuhren zu St. Pauls Cathedral.Die Kirche haben wir angesehen und sind in die riesige Kuppel zur Aussichtsplattform gestiegen. Von dort hatte man einen tollen Blick über die Stadt, bei besseren Wetter als gestern. Beim Baker Shop haben wir uns verpflegt und gingen zur nächsten Underground Station. Am Smithfield Market, einem Fleischmarkt, liefen wir vorbei und fuhren dann noch mal zur Westminster Station. Dort gab es die unterirdischen Bunker des Parlaments während der 2.Weltkrieges, die Cabinet War Rooms, zu sehen. Wie hatten schon soweit alles gesehen und wußten nicht mehr so richtig was noch. Im weiteren Verlauf kamen wir zu Victoria Station, einem der großen Bahnhöfe, wo wir was gegessen haben. Die große Bahnhofshalle und das Äußere ist interessant anzusehen. Nachher waren wir gegenüber in einem Pub ein Bier trinken und die Dunkelheit abwarten. Dann fuhren wir noch mal zur Tower Bridge um uns die noch beleuchtet anzusehen und ein paar Fotos zu machen. Von dort aus winkten wir nach einem Taxi und ließen uns zur Westminster Bridge fahren. Die Dinger sind echt gemütlich und geräumig. Hier sahen wir uns das Parlament und Big Ben beleuchtet an. Auf unserer "to do Liste" ist alles abgehakt und wir sind völlig fertig ins Hotel zurück. Nach diesem Mammutprogramm heute taten uns die Füße weh.
Dienstag, und schon ist wieder Abreisetag. Vormittags liefen wir auf unserer Straße zu Harrods Kaufhaus, was aber noch nicht geöffnet hatte. An der Tür sahen wir ein Schild mit der Kleiderordnung, keine kurzen Hosen und so. So habe ich noch ein paar rote Busse fotografiert und wir liefen über einen kleinen Umweg zum Hotel. Wir checkten aus und fuhren mit der Bahn Richtung Flughafen Heathrow. Zwischendurch mußten wir aus irgendeinem Grund den Zug wechseln und so war es schon 45 min vor Abflug als wir dort ankamen. Eine lange Schlange am Schalter bescherte uns dann noch einen Dauerlauf zum Flugsteig. Abflug 12 Uhr 25. Diesmal ging es über München nach Dresden. So lernt man Flughäfen kennen. In Dresden landeten wir pünktlich um 16 Uhr 40. Ein toller Kurzurlaub ist zu Ende. London ist eine aufregende interessante Stadt. Ein zweiter Besuch lohnt sich bestimmt.