Amsterdam
Bei Amsterdam denkt man an Grachten, viele Grachten - der Film „Verfluchtes Amsterdam“ fällt mir noch ein, Coffeeshops, alternatives Leben, Hausboote usw. Nach unserer Meinung ist Amsterdam eine der interessantesten Städte Europas.
Anreise
Wir besuchten Amsterdam zwei Mal und zwar immer mit dem Zug von Alkmaar aus. Das öffentliche Verkehrssystem in Holland scheint gut zu funktionieren und wird auch gut genutzt. Am Bahnhof in Alkmaar gab es einen P+R Parkplatz (3,60 € Tagesticket), den wir nutzten. Die Hin- und Rückfahrt nach Amsterdam Centraal kostete knapp 12 €. Kauft man die Tickets nicht am Automaten sondern am Schalter kommt eine Servicegebühr von 0,50 € pro Ticket hinzu. Man kann alle Züge benutzen, auch die die mit Intercity ausgeschrieben sind. Die Strecke von Alkmaar nach Amsterdam ist Teil einer der Hauptverbindungen im Lande, die Züge fahren mindestens alle halbe Stunde. Fahrzeit nach Amsterdam Centraal, je nach dem ob der Zug überall hält oder nur an großen Stationen, 30-45 min.
Transport
Amsterdam Centraal ist der größte Bahnhof des Landes, auf über 9000 Holzpfählen errichtet, passieren ihn täglich Tausende von Menschen. Direkt davor findet man Bus- und Straßenbahnhaltestellen, die Tourist-Info und etliche Büros von Sightseeing-Anbietern. Hat man vor eine Stadtrundfahrt mit Bus oder eine Grachtenfahrt per Boot zu unternehmen, empfiehlt es sich nicht gleich das erste beste Angebot zu nehmen, sondern erstmal zu schauen und die Preise zu vergleichen. Je weiter man vom Bahnhof weggeht, desto billiger wird es. Es konkurrieren zahlreiche Unternehmen um die Touristen. Straßenbahntickets kauft man direkt in der Bahn. Da sitzt in jedem Wagen ein Schaffner, berät auf Wunsch und verkauft Tickets. Ich weiß nicht ob die den ganzen Tag da sitzen oder nur zu Hauptverkehrszeiten. Die Haltestellen werden angesagt, alles ganz einfach.
Rundgang
Wenn man zum ersten mal in Amsterdam ist, macht es generell Spaß entlang der Grachten zu bummeln und hier und da was zu entdecken. So liefen wir erstmal den „Damrak“ entlang bis zum „Dam“, einem Platz mit dem königlichen Palais und der neuen Kirche (Nieuwe Kerk). Das königliche Palais war früher das alte Rathaus, die neue Kirche ist die Krönungs- und Hochzeitskirche der königlichen Familie. Danach gelangten wir zum Begijnhof. Dieser Hof aus dem 17./18.Jh. gilt als der schönste der sog. „Hofjes“ in Amsterdam. Das sind Wohnhöfe die früher ausschließlich von Frauen, den Beginen, bewohnt wurden. Man findet dort das älteste Haus Amsterdams und eine Kirche aus dem 15.Jh.
Nächste Station war das Rembrandthaus. In diesem Haus wohnte und arbeitete Rembrandt 19 Jahre von 1639-1658. Es war eine erfolgreiche Zeit, in dem zahlreiche Werke entstanden. Danach musste er das Haus aus finanziellen Gründen versteigern lassen. Zu sehen gibt's das Haus vom Keller bis zum Dach, mit Empfangsräumen, Küche, Atelier, Studienraum usw. (Eintritt 8 €, dafür die Audioführung inklusive). Über den neuen Markt mit der alten Waage gelangten wir zum Tempel „He Hwa“. Dieser Tempel im China-Viertel war der erste chinesische buddhistische Tempel der in Europa errichtet wurde (im Jahr 2000). Daran schließt sich westlich das Rotlichtviertel Amsterdams an. Tagsüber ist da nicht viel zu sehen, obwohl ein paar Kunden gibt es immer. Die Damen im Schaufenster drehen sich weg so bald sie einen Fotoapparat auch nur in der Ferne sehen - sollen sie sich eben nicht dort hin stellen. „Die Oude Kerk“ gleich nebenan ist die älteste Kirche Amsterdams - 14.Jh. Eintritt glaube ich 5 €, deshalb verzichteten wir auf einen Besuch. Der Turm war eh leider geschlossen (nur am Wochenende offen). Ein weiterer Aussichtsturm befindet sich an der Westkirche. Dieser scheint regelmäßig geöffnet zu sein, aber es werden nur 6 oder 8 Leute mit Führung hoch gelassen. Man muss sich vor Ort anmelden und dann zur angegebenen Zeit zurück sein, nix für einen spontanen Besuch. Ein Stück weiter findet man das Anne-Frank-Haus. Das Gebäude in dessen Hinterhaus Anne Frank ihr Tagebuch geschrieben hat - lange Schlangen am Einlass selbst am Nachmittag.
Die zweite Besichtigungsrunde begannen wir mit einer Straßenbahnfahrt zum Van-Gogh-Museum. Dieses Museum beherbergt die größte Sammlung van Gogh Gemälde der Welt. Die Sammlung ist chronologisch aufgebaut und zeigt die nur kurze Schaffensperiode van Goghs lückenlos. Darunter befinden sich viele bekannte Gemälde wie die Sonnenblumen oder Selbstporträts. Eintritt 9 €, Audioführung 2 €. Zusätzlich zeigt das Museum Sonderausstellungen, Zeichnungen und Gemälde von Zeitgenossen van Goghs. Danach bietet sich eine Pause im nahe liegenden Vondelpark an. Dieser Park im Stile von englischen Gärten bietet viele Freizeitmöglichkeiten, asphaltierte Wege zum Skaten oder Fahrrad fahren, Cafés, Restaurants, Imbiss, Open-Air-Kino usw.
Wir besuchten außerdem einige Märkte der Stadt. Zuerst den „Albert-Cruypmarkt“. Dieser befindet sich entlang der „Albert Cruypstraat“ im südlichen Teil des Zentrums. Er zieht sich etwa drei Kilometer entlang der Straße hin und bietet alles was zum täglichen Leben der verschiedensten Kulturen in der Stadt nötig ist. Zum Teil verlagern auch die angrenzenden Läden ihr Geschäft auf die Straße raus. Geöffnet Mo-Sa 9:30-17 Uhr. Am „Munttoren“, dem Münzturm, beginnt der Blumenmarkt. Den „Bloemenmarkt“ an der Singelgracht gibt es seit 1862. Auf schwimmenden Pontons gibt es Blumen, Pflanzen, Tulpenzwiebeln und sogar Hanf in Dosen, als Starterkit sozusagen.
Zum Abschluss unternahmen wir natürlich auch eine Grachtenrundfahrt. Wir fuhren ab dem „Damrak“, wo auch mehrere Unternehmen die Fahrten anbieten - Preis 6,50 - 9 € p.P. Man fährt ca. 1 h durch mehrere Grachten, wie die Heren- und die Prinsengracht, passiert die Binnenamstel und den Hafen hinter der Centraal Station.