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Le Tour de France 100e

Werbekarawane in GapWir schalteten nun in „Tour-Modus“ um. Die folgenden Tage würden wir der Tour de France hinterher reisen, Ausweichrouten finden um gesperrte Straßen zu umgehen, im Stau stehen usw.

Dienstag, den 16. Juli 2013 - Etappe 16 - Vaison-la-Romaine / Gap - 168 km

Es begann aber langsam mit der Fahrt nach Gap. Wir waren zeitig genug dort, um sogar auf der Einfahrtsstraße der Rennfahrer - bis zum letzten Kilometer - in die Stadt fahren zu können. Bei der „Flamme rouge“ bogen wir nach rechts ab und fanden einen Parkplatz bei einem Einkaufszentrum. Thomas Voeckler mit seinem markantem FahrstilZu Fuß gingen wir weiter Richtung Ziel und genossen die ersten Eindrücke der Tour 2013 - auch wenn diese schon in der letzten Woche war. An der Boutique Officiel kleideten wir uns mit den neuesten Shirts ein. Zieleinlauf vom Gelben Trikot Christopher FroomeDie Tourist-Info von Gap verteilte Stadtpläne, wo man die Anfahrtsroute nun schwarz auf weiß sehen konnte. Nach Erreichen der Stadt wurde sie auch gleich wieder verlassen um eine Bergwertung der zweiten Kategorie etwas außerhalb zu fahren, den Col de Manse. Wir positionierten uns an dieser Strecke und liefen anschließend runter zum Ziel und sahen noch die Zieldurchfahrt. Zuerst erwarteten wir aber mit Spannung die Werbekarawane. Unser Sohn wusste ja noch nicht was das ist, dementsprechend war er dann völlig begeistert davon und in den folgenden Tagen forderte er immer wieder: wir müssen pünktlich sein, um auch die Karawane zu sehen. Für die französischen Kinder ist „la Caravane“ ein Begriff den sie schon zeitig kennen. Siegerehrung Grünes Trikot Peter SaganDas Auffangen oder Sammeln der Werbeartikel macht nicht nur den Kindern Spaß. Wenn die Erwachsenen dann aber anfangen mit dem Ellenbogen zu arbeiten wegen solchen Kleinigkeiten, dann fehlt einem das Verständnis dafür. Schließlich verfolgten wir noch die Siegerehrung, das einzige Mal dieser Tour. Die Rückfahrt zum Zeltplatz bescherte uns auch dann einen Kilometerlangen Stop-and-Go Verkehr, so dass wir erst spät abends wieder da waren.

Mittwoch, den 17. Juli - Etappe 17 -Einzelzeitfahren - Embrun / Chorges - 32 km

Einzelzeitfahren Embrun - ChorgesEinzelzeitfahren Embrun - ChorgesEinzelzeitfahren Embrun - ChorgesEinzelzeitfahren Embrun - ChorgesEinzelzeitfahren Embrun - Chorges

Donnerstag, den 18. Juli - Etappe 18 - Gap / Alpe-d'Huez - 172.5 km

Wir hatten von unserem Quartier in Grenoble eine gute Stunde Weg in Richtung L'Alpe d'Huez zu absolvieren. Da wir keine Lust hatten, schon Tage vorher an der Straße zu zelten oder gar im Ort Huez auf dem Asphalt zu campieren, blieb nur übrig nach Bourg d'Oisans zu fahren und von unten ein Stück die Strecke hinauf zu laufen. Unser Ziel war aber der Bergort Villard-Reculas, etwa auf gleicher Höhe wie Huez nur ca. 3 km voneinander entfernt. der Weg nach Alpe d'HuezEs zahlte sich aus, schon gegen 8 Uhr vor Ort zu sein, denn diesen Gedanken, von Villard aus nach Alpe d'Huez zu gelangen, hatten mit uns Tausende andere Radsportfans. Schon vor dem Ort waren rechts und links der Straße die Autos geparkt. Wir fuhren erstmal hinein und im Ort selber wurde sämtlicher verfügbarer Platz von örtlichen Helfern mit Autos zugeparkt, die immer freundlich die Gäste einwiesen. Das macht keinem was aus, wenn Tour de France ist können die Regeln mal außer Kraft gesetzt werden - alles egal.

australische Fans auf dem Weg nach Alpe d'HuezDie kleine Verbindungsstraße nach Huez wurde schon Tage zuvor für den Autoverkehr gesperrt, was auch richtig war. Also bleibt einem nichts weiter übrig als die Strecke zu Fuß zu bewältigen. Das war aber weniger schlimm wie gedacht, man bleibt in etwa auf einer Höhe, es geht kaum richtig bergauf und die vielen anderen Fans bieten Möglichkeit zum Amüsieren oder zur Unterhaltung. Dorfkern HuezIn Huez kommt man bei der Talstation der Seilbahn an. Es blieb dann noch Zeit um sich umzuschauen und umher zu laufen bis wir uns einen Platz am Straßenrand in Höhe des Ortsausgangsschildes Huez suchten und die Szenerie genossen. Das war besser wie Kino. Die örtliche Jugend betrieb einen Bratwurst- und Getränkestand, so dass auch für Verpflegung gesorgt war. Nach einer gefühlt endlosen Wartezeit kam endlich die Werbekarawane und das Spektakel ging los. Wenn man solche Anstiege im Fernsehen verfolgt sagt man immer: Um Gottes Willen, wie können die Fans nur so nahe vor den Fahrern herumspringen. US-Amerikaner und späterer Etappenzweiter Tejay Van GarderenAber wenn man vor Ort ist und voller Euphorie, dann macht man genau dasselbe. Man macht die Gasse eng um überhaupt etwas zu sehen und weicht dann rechtzeitig zurück. Gänsehautmomente, wenn man nachher dran denkt. Das besondere war 2013: die Fahrer hatten den Anstieg zweimal zu bewältigen. Die rund 50 Minuten angespannte Wartezeit wurde überbrückt und dem zweiten Anlauf entgegengefiebert. Es war eine unglaubliche Lautstärke, Motoren, Hubschrauber, Geschrei und Jubel, eine irre Kulisse.

Nach dem letzten Fahrzeug löste sich dann relativ schnell alles in Wohlgefallen auf. Eine Karawane Menschen zog über die kleine Verbindungsstraße nach Villard-Reculas herüber, die paar Autos, die da drin steckten, hatten keine Chance. Etappensieger Christophe RiblonDie Abfahrt zur Talstraße stellte sich dann weniger als Problem dar, wie ich dachte. Man muss ja bei so einer Menschenmenge auch nachher mit Stau im jedem Fall rechnen, ich dachte wir stehen da bis in die Nacht. Aber zunächst floss es ganz gut, zwischendrin waren mal 20 Minuten Stillstand, dann wieder Stau vor der Kreuzung auf die Hauptstraße unten, aber insgesamt betrachtet lief das gut für das Millionenpublikum was dort war. Und das, obwohl die Polizei nicht in den Verkehr eingriff. Die stehen da an den Kreuzungen herum und schauen zu, manchmal könnten die wirklich mal in solchen Situationen den Verkehr etwas lenken. Zurück in Grenoble dann die Highlights im Fernsehen geschaut.

Freitag, den 19. Juli - Etappe 19 - Bourg-d'Oisans / Le Grand-Bornand - 204.5 km

Bergwertung Col de TamieBergwertung Col de TamieBergwertung Col de Tamie

Sonntag, den 21. Juli - Etappe 21 - Versailles / Paris Champs-Élysées - 133.5 km

Tour de France am Arc de TriompheDie Tour in Paris ist nicht die gleiche wie unterwegs. Normalerweise könnte man Paris nur wegen der Tour weglassen, aber in diesem Jahr wurde als Besonderheit erstmals der Arc de Triomphe umrundet und man freut sich ja auch wieder mal die Stadt zu sehen. In Paris mischen sich die Radsportbegeisterten mit den normalen Touristen die zufällig auch in der Stadt sind. Das Spektakel ist viel weiter abgesperrt als das auf der normalen Route draußen der Fall ist, man ist viel weiter weg vom Geschehen. Die Werbekarawane findet auf den Champs-Elysées auch nicht mehr statt. Tour de France am Arc de TriompheDas Rennen ist anschließend sehr schnell auf den letzten Kilometern. Gegen Mittag fuhren wir dann zum Arc de Triomphe. Zuschauer standen schon in den ersten Reihen. In die pralle Sonne wollten wir uns aber für die lange Wartezeit nicht stellen. So suchten wir erstmal eine schattige Bank und im Laufe der Zeit wurde auch eine Parkbank näher dran frei. Später nutzten wir diese dann um uns drauf zu stellen und über die Köpfe der Menschen hinweg die Fahrer zu sehen. Tour de France am Arc de TriompheVon der späteren Siegerehrung kriegten wir nix mit. Wir sind dann in eine nahe liegende Metro Station und zum Hotel gefahren. Später sahen wir dann das groß angekündigte Lichtspektakel im Fernsehen. Da mussten wir sagen: mehr fällt euch nicht zum Jubiläum der 100. Tour ein. Da hätten wir irgendwie mehr erwartet. Schon die tägliche Licht- und Feuerwerkshow, die wir tags darauf in Disneyland sahen, war um einiges spektakulärer.

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