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Mexico City

Anreise

Abweichend vom Katalogprogramm wählten wir einen Linienflug mit Lufthansa, Dresden - Frankfurt - Mexico City, also praktisch von der Haustüre weg. Als Grund gab es Erstens keine Verfügbarkeit des LTU Fluges und außerdem war diese Variante doch praktischer für uns als ein Abflug von Düsseldorf mit Zuganreise oder so. Zentrum von Mexico City mit dem Turm LatinoamericanaDen innermexikanischen Flug Cancun - Mexico City hatten wir im Anschluß an die Rundreise. Das war laut Katalog möglich, aber stellte sich vor Ort als kleine Schwierigkeit heraus, weil das wohl noch keiner gemacht hat und der Reiseleiter nicht recht wußte wie das gehen soll. Durch eine Verschiebung des Reisebeginns um einen Tag sprang für uns auch noch ein zusätzlicher Tag in Mexico City auf Kosten des Veranstalters heraus, was uns gut zu passe kam. Denn so konnte man den Flugstreß besser verdauen und mehr von der Hauptstadt sehen.wenn man diese Taxis sieht ist man in Mexico CityIn Frankfurt stellten wir zu unserem Entsetzen fest, daß die Maschine eine Boeing 747 also ein Jumbo war und auch voll besetzt. So ging das Ein- und Aussteigen auch sehr zäh. An Bord gab es zwei Filme die ich fast gänzlich verschlief und den Rest des Programmes konnte man vergessen. Der Sitzabstand ist schon recht eng bei den Langstrecken der Lufthansa aber noch erträglich, der Service gut. Ankunft 20 Uhr. Nach dem 12-stündigen Flug von Frankfurt nach Mexico City und der problemlosen Einreisekontrolle nahmen wir vom Flughafen ein offizielles Taxi ins Hotel. An einem Schalter kauft man ein Ticket für die bestimmte Zone (z.B. Hotelzone „Zona Rosa“ 130 pesos - ca.14 $), gibt das dem Taxifahrer und los geht's. Wenn man sich zutraut gleich mit einem Fahrer zu handeln, kommt man evt. zu einer Fahrt für 60 - 70 pesos, mehr braucht es glaube ich nicht zu kosten.

Mexico City - Daten und Fakten

Engel der Unabhängigkeit Mexico CityUnseren ersten „privaten“ Tag in der Stadt begannen wir mit einem mexikanischen Frühstück im Hotel: Rührei, Speck, dunkler Bohnenbrei, dünnen Kaffee. Dann marschierten wir zu Fuß in die City. Erst kamen wir zum Unabhängigkeitsengel, einer Siegesgöttin auf einer 36 m hohen Säule die scheinbar empor steigt obwohl sich nur der sumpfige Boden ringsherum, wie an vielen Orten der Stadt, senkt. Dieses Denkmal steht auf einem Platz auf dem Paseo de la Reforma, der Prachtstraße Mexico Citys, die sich quer durch die Stadt zieht. Auf ihr liefen wir weiter Richtung Zentrum. Auffallend waren viele Polizisten oder private Wachleute vor den Banken z.B. Kathedrale Mexico CityDa bekommt man doch gleich ein „sicheres“ Gefühl. Durch die Avenida Juarez, am Almeda Park, dem Turm Latinoamericana und dem Palast der schönen Künste vorbei steuerten wir den Zócalo an. Zócalo ist in jeder mexikanischen Stadt der Haupt- oder Marktplatz, hier natürlich besonders groß und prächtig (der zweitgrößste der Welt 240 m x 240 m ). Das Rathaus, der Nationalpalast und die Kathedrale stehen unter anderem hier. Die Kathetrale schauten wir als Erstes an. Es ist die größte des Landes, innen immer mit einem Gerüst abgestützt nach dem Erdbeben von 1985. Tänzer auf dem ZócaloZu ihr führen einige Stufen hinunter. Wegen des sumpfigen Untergrundes sinkt die Kathedrale, wie manch anderes Gebäude, immer wieder ein im Laufe der Zeit. Rings um den Platz tummeln sich Scharen von fliegenden Händlern die vom Haushaltgerät bis zur Musik-CD alles anbieten. Eine Gruppe aztekischer Tänzer zeigte traditionellen Volkstanz. Im Nationalpalast schauten wir uns die Wandgemälde Diego Riveras an. Das größte befindet sich im Treppenaufgang auf 450 qm. Gemälde im NationalpalastEs zeigt die Geschichte vom Aztekenreich bis zu Karl Marx der in die Zukunft weist (Mexico im Lauf der Jahrhunderte) und ist von 1926-45 entstanden. Sehr beeindruckend und ist kostenlos zu sehen, man soll aber den Ausweis am Portal hinterlegen. Schließlich ist das auch der Sitz des Staatspräsidenten. Durch kleinere und größere Straßen marschierten wir nun Richtung Platz der Drei Kulturen.

Am Plaza Garibaldi machten wir Pause, kauften bei einem Händler einen Beutel Obst (Ananas, Honigmelone, Mango in Streifen, je nach Wunsch ). Die Einheimischen nehmen dazu noch Limettensaft, Salz und Chillipulver. Uns genügte es pur. Hier ist abends eher mehr los. Es ist der Platz der Mariachi Kapellen. Zum Mittag waren auch einige da, die aber teilweise nur probierten oder übten, Siesta Zeit halt. Platz der drei Kulturen Mexico CityAm Platz der Drei Kulturen findet man die Reste der aztekischen Stadt Tlatelolco, eine spanische Kirche und die Hochhäuser der Neuzeit (u.a. das Gebäude des Außenministeriums). Ein Rundgang (Spende wird erbeten) führt entlang der Ruinen und Kirche. Diese überstand das Erdbeben von 1985 weitgehend unbeschadet, während die umliegenden Wohnhäuser unbewohnbar wurden und abgerissen werden mußten. Man sprach von Korruption am Bau. Heute stehen neue Gebäude da, nicht mehr so hoch. Das kann man vergleichen, wenn man in manchen Reiseführern ein älteres Bild des Platzes sieht. Über der Straße war ein Taxistand und wir erwischten doch wohl einen ehrlichen Fahrer. Er fuhr uns für 30 pesos (3,30 $) quer durch die Stadt zum Hotel. In der Zona Rosa liegen die vielen Hotels. Sie ist teilweise Fußgängerzone mit speziellen Polizisten, die auf Streife sind. Die Restaurants haben touristischen Charakter, aber wenn man keine Lust zum Suchen mehr hat, geht man halt rein. Nach dem Essen warteten wir im Hotel auf die Ankunft unserer Reisegruppe, die ziemlich fertig von der 20- oder noch mehr-stündigen Reise hier ankamen.

Das nächste Frühstück war dann bezahlt, es gab vom Buffet alles was dazu gehört. Danach begann das Programm der Reise. Zuerst war da ein Rundgang am Zócalo (Kathedrale, Nationalpalast und so). Templo Mayor Mexico CityDa wir ja das schon kannten vereinbarten wir einen Treffpunkt und seilten uns ab. Wir besuchten das Templo Mayor Museum am Zócalo, das einen Tag vorher geschlossen hatte. Auf Stegen läuft man an den Ruinen der früheren Stadt Tenochitlán vorbei dessen Hauptpyramide man hier teilweise gefunden hat. Diese prächtige Aztekenstadt wurde nach der Invasion der Spanier dem Erdboden gleichgemacht. Auf ihren Grundmauern errichtete man das heutige Mexico City. Im dazugehörigen Museum sind die wertvollsten Funde der Ausgrabung eindrucksvoll präsentiert, u.a. der Opferstein mit der Mondgöttin Coyolxauqui, dessen Fund den Ausschlag für die Ausgrabung gab. Im Modell wird das frühere Stadtbild klarer.

TeotihuacánGegen Mittag ging es dann raus nach Teotihuacán, wo eine umständliche Fahrerei auf uns wartete. Zuerst fuhren wir an der Stätte vorbei zu einer Obsidan Steinschleiferei, das ist schwarzes, manchmal goldschimmerndes Gestein aus denen sie hier die aztekischen Gottheiten und anderes geschliffen haben. Tempel des Quetzalcoátl Teotihuacán Nebenbei wurde noch die Nützlichkeit der Agaven erläutert (erstes Papier, erste Nadel, Flüssigkeit die man vergoren trinken kann), die hier beachtliche Ausmaße erreichen. Ach so und einen Verkaufsraum gab es natürlich auch. Dann zurück zum ersten Teil der Ausgrabung mit dem Tempel des Quetzalcoátl (der gefiederten Schlange), einer schönen Pyramide mit Schlangen und Regengottmasken, die man unter einer späteren Überbauung freigelegt hat. Danach fuhren wir zum Essen wieder ans andere Ende der Anlage, als dort alle durch waren, wieder zu einem Eingang in der Mitte. Dort liefen wir dann durch den Palast des Quetzalpapálotl auf der Sonnenpyramide Teotihuacán (gefiederter Schmetterling, Wohnbau eines Hohepriesters) an der Mondpyramide (45m hoch) vorbei die Straße der Toten (2 km) entlang zur Sonnenpyramide (65 m hoch, 255 m im Quadrat). Dort war Gott sei Dank Zeit für einen Aufstieg. Oben werden die Ausmaße der Anlage deutlicher. Die Anlage ist zwischen 250 v.Chr. und 700 n.Chr. erbaut worden und zur Blütezeit lebten bis zu 250.000 Menschen hier.

Basilika von GuadelupeBei der Rückfahrt in die Stadt wurde es dunkel und an der Basilika von Guadelupe konnte man keine gescheiten Fotos mehr machen. Trotzdem ist es die wichtigste Wallfahrtsstätte des Landes. In dem prächtigen Neubau, der die baufällige alte Kirche ersetzt, können 20.000 Menschen Platz finden. Am 12. Dezember rutschen sie teilweise auf Knien über den Vorplatz. An diesem Tage soll 1531 einem Azteken die Heilige Jungfrau als dunkelhäutige Indianerin erschienen sein. Der Umhang den er trug mit diesem Madonnenabbild wird hier als größte Reliquie verehrt, Rollbänder führen dran vorbei. Wieder im Zentrum hatten wir vorher den Wunsch geäußert auf den Turm Latinoamericana zu können (bis 24 Uhr geöffnet glaube ich). Aussicht bei Nacht vom Turm LatinoamericanaSo wurden wir zwei kurzerhand an einer roten Ampel rausgesetzt. Mit uns kam noch einer aus der Gruppe mit. Zusammen liefen wir dem 177 m hohen Turm entgegen und fuhren schließlich hoch in den 42. Stock zur Aussichtsplattform. Die ist verglast aber eine Treppe führt nach oben zur offenen Plattform. Ein beeindruckender Blick auf die beleuchtete Stadt bis raus zu den Berghängen eröffnet sich, an denen sich die Armensiedlungen bis weit nach oben ziehen. Tagsüber kann die Aussicht wegen der Smogglocke nicht so gut sein. Anschließend bestiegen wir ein Taxi, dessen lustiger und singender Fahrer uns für 30 pesos in die Zona Rosa fuhr. Er wollte für die erwiesen kürzere Strecke als wir am Vortag gefharen sind erst 50 pesos und das Taxameter war sowieso ausgeschaltet. Aber da wir Spaß hatten und zu dritt, war 10 pesos (1,10 $) für jeden ok. Wir suchten und fanden in der halben Nacht noch ein Lokal und was zu Essen.

Nächster Morgen: Hotel räumen. Bevor das Anthrophologische Museum aufmachte, drehte der Bus noch eine Runde auf dem Paseo de la Reforma. Das Antrophologische Museum kann man auch als Nationalmuseum bezeichnen. Es befinden sich alle wichtigen Fundstücke der Ausgrabungen Mexikos hier. Es sollte unbedingt auf dem Programm stehen. OlmekenkopfEs ist in mehrere Säle unterteilt. Wir begannen im Prähistorischen Raum und der Frühgeschichte Mexikos, weiter gings im Teotihuacán Raum u.a. mit der farbigen Nachbildung des Tempels des Quetzalcoátls und Modellen zur Blütezeit. Im Mexika Raum wird über die Vorgeschichte der Hauptstadt mit den beiden Städten Tenochitlan und Tlatelolco berichtet. Besonders sehenswert ist der Stein der Fünften Sonne oder auch „Kalenderstein“ genannt. Selbst besichtigten wir noch den Oaxaca Saal mit allen wichtigen Funden aus Monte Alban und einer Nachbildung des Grabes Nr. 7, dessen Inhalt man im Regionalmuseum Oaxaca sehen kann. Geschlossen, Vogelmenschenund das schon seit Monaten, sind die Säle der Atlantikkulturen (Olmeken) und Yucatáns. Einen Kollossalkopf der Olmeken kann man vom Garten des Oaxaca Saales durch den Zaun sehen. In den oberen Etagen des Museums gibt es noch Gemälde, Kunstgewerbe und anderes für das wir keine Zeit mehr hatten. Das wichtigste sind aber die Säle unten. Vor dem Museum lauern dann etliche Händler auf die Besucher. Zu sehen war auch eine Vorführung der Totonaken, der Vogelmenschen. Sie stürzen sich von einem hohen Mast auf dem ein Flötenspieler, der die Sonne symbolisiert, sitzt. Mit einem Seil um die Hüfte, das sich vom Mast abwickelt, umkreisen sie diesen 13 mal bis sie den Boden erreichen. Sie selber stellen die 4 Elemente dar (4x13=52 der Jahresablauf).

Boote in XochimilcoDie Fahrt ging weiter durch die Randbezirke Mexiko Citys, durch die Unistadt (eines der größten Unigelände weltweit) mit dem bekannten Mosaik am Bibliotheksgebäude, am Olympiastadion von 1968 vorbei zu den Gärten von Xochimilco . Diese Anlage wurde von den Azteken künstlich angelegt, durchzogen von Kanälen. Auf den Inseln baute man Obst und Gemüse an. Heutzutage werden nur noch Blumen gezüchtet und ein Großteil ist verwildert. Auf den Kanälen fahren die bunten Boote mit Tischen und Stühlen drauf, gestaakt wird wie im Spreewald bei uns. Wir bekamen dort Essen serviert. Das war Hühnchen, Tortillas und solche Sachen wie frittierter Pansen und Kakteenblattsalat. Muß man alles mal probiert haben. Mariachi-Boot XochimilcoNebenbei kann man eine Mariachi Kapelle anheuern. Die kommen auch auf Booten und machen sich dann fest. Zwischendurch fahren immer wieder mal schwimmende Händler oder Blumenfrauen und am Wochenende kommen auch die Mexikaner hier raus. Zum Nachmittag ging die Fahrt weiter in den kleinsten Bundesstaat Méxicos mit seiner gleichnamigen Hauptstadt Tlaxcala. Dort kamen wir erst 18.30 Uhr an und es war fast dunkel. Wir bezogen ein schönes Hotel, es lag mitten im Zentrum der gemütlichen Stadt. Wäre also ideal gewesen für einen schönen Nachmittag. Wir machten mit der Truppe trotzdem noch eine kurze Besichtigung vom Gouverneurspalast (schöne Wandmalereien mit der Geschichte des Staates im Innenhof) bis rauf zur Kirche auf dem Hügel. Danach fiel die Klappe und Schluß für heute.

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