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Auf dem Weg nach Malmö

Kivik-GrabAm nächsten Tag gings direkt weiter an der Küste runter. Erster Stopp das Kivik-Grab (Kunggrav) nahe der Ortschaft Kivik. Es handelt sich um ein Königsgrab in einem Steinhügel. Wir waren schon mit Taschenlampe bewaffnet um das Grab zu erforschen - Kivik-Grababer es war entsprechend restauriert, einfach zugänglich und auch beleuchtet. In einer rechteckigen Anordnung stehen mehrere Steine mit Felsritzungen aus der Bronzezeit die das Grab begrenzten. Ursprünglich war dann ein Hügel aus Steinen aufgeschüttet worden. Bei der Entdeckung und Restaurierung hat man einen Hohlraum geschaffen und einen Zugang eingerichtet. Nebenan gibt es ein kleines Café, wo man die Tickets holen muss wenn keiner im Kassenhäuschen sitzt. Angenehmes kleines Café für die kurze Pause.

Häst Parkplatz - Pferdeparkplatz(?) in SimrishamnNächster Halt über Mittag in Simrishamn. Kleines hübsches Zentrum, eine Shoppingstraße geht runter zum Hafen, dort auch Fähre nach Bornholm glaub ich. Typische kleine bunte Häuschen wie man sie auch in dänischen Städtchen findet und eine Schifffahrtskirche mit Treppengiebel runden das Bild ab. Außenrum Supermärkte und alles was man zur Versorgung braucht. Ein Ort für einen Zwischenstopp.

Letzter Stopp vor Malmö war Kåseberga. Im Reiseführer stand „kleines, weltverlassenes Fischerdörfchen, etwas außerhalb riesige, imponierende Schiffssetzung”. Kirche in SimrishamnKommt man nach Kåseberga wird man u.U. vor dem Ort auf einen großen Parkplatz gelotst. Das lässt meist nix Gutes ahnen wenn so große Parkplätze nötig sind. Es war zudem noch Sonntag und schönes Wetter. Aber, muss man sagen, alles war gut organisiert und kostenlos. Ein kleines Info-Häuschen hält Informationen und Prospekte bereit, nette Damen beantworten Fragen. Wir machten uns zuerst auf den Weg zur Schiffssetzung (Ales Stenar, größte erhaltene Schiffssetzung Schwedens). Ales StenarGut ausgetretene Wege führen rauf auf einen Hügel auf eine Viehweide. Von weitem kann man dann schon die mächtigen Steine erkennen, die in Form eines Schiffsrumpfes gesetzt wurden - 67 m lang, 19 m breit. Der Zweck dieser Schiffssetzungen ist nicht ganz klar, ob zu Kalenderbestimmung, als Kultstätte oder einfach als Landmarke zur Orientierung. Der älteste Nachweis dieses Monumentes stammt von 1624. Siehe auch Schiffssetzung in Jütland/Dänemark. Auf jeden Fall lohnt der Aufstieg bei schönem Wetter, von der Steilküste aus meint man Rügen über das Meer hinweg zu erkennen.

Fischfabrik und Verkauf in KåsebergaEin anderer kleiner Weg zweigt dann ab, runter nach Kåseberga - wir erinnern uns „kleines weltverlassenes Fischerdörfchen“ - da stellt man sich kleine geduckte Häuschen rund um einen Hafen vor, Netze und so Fischerzeugs liegt herum, eben bisschen verträumt und kitschig. Das vorgefundene Bild wird geprägt von der relativ großen Fischfabrik am Ende des Ortes, dort drinnen ein Fischladen mit beeindruckendem Angebot und Nummer ziehen wann man an der Reihe ist. Etliche Imbissbuden gruppieren sich an der Straße, meist neueren Baujahres und eher modern gehalten. Ein großer asphaltierter Parkplatz am beton-eingefassten Hafenbecken, ein paar Fischkutter, aber auch Jachten dümpeln im Hafen. Wir hatten da ein anderes Bild im Kopf. Aber so ist es eben wenn man jedesmal einem Ansturm Touristen gewachsen sein muss, da passt sich das Aussehen eines solchen Ortes entsprechend an. Wir verzogen uns schnell wieder. Schiffssetzung lohnt sich, der Fischerort nur bedingt.

in YstadHalt ich vergaß, wirklich letzter Stop vor Malmö war Ystad. Die Stadt, in der die Wallander-Bücher und -Filme von Henning Mankell spielen, machte Lust auf mehr als nur einen Abendspaziergang. Gut restaurierte Altstadt mit Fachwerkhäusern entlang der typischen engen Gassen gepaart mit ausgedehnter Shoppingmeile rund um den lebendigen Marktplatz. Nach dem erfrischenden Bummel nun noch das letzte Stück auf dem Weg nach Malmö absolviert. Einen Zeltplatz am Öresund im Stadtteil Limhamn hatten wir auf der Karte gesehen. Den fanden wir auch ohne Probleme, der Ausschilderung Limhamn folgen und dann dem Campingplatzschild. Malmö Camping Sibbarb Öresundbrücke vor Malmö im Abendlichtist ein großer, bestens ausgestatteter Campingplatz mit Blick auf die Öresundbrücke. Er wird auch zum großen Teil von Wohnmobilen belegt und Dauercamper mit vielen Kindern, die rund um Malmö arbeiten, bevölkern den Platz. Gut die Stadtanbindung zu Malmö, gigantisch der Blick auf die Öresundbrücke am Abend bei Sonnenuntergang, ruhige Lage und ungestörtes Zelten in der Hochsaison aber Fehlanzeige. Zeltplatz ohne Strom 225 SEK, Campingcard Skandinavia auch hier erforderlich.

Zeltplatz MalmöBevor wir Schweden wieder verließen wollten wir wenigstens einen kurzen Eindruck von Malmö erhaschen. Malmö ist als Stadt nicht so präsent in der Wahrnehmung. Man wird eher abgestoßen wenn man sich über die Autobahn nähert oder dran vorbei fährt. Malmö ist aber eine interessante, junge Stadt, durchaus mit idyllischem Stadtkern rund um das Schloss Malmöhus mit Kanal. Die Innenstadt ist auch sehr kompakt, nette Fußgängerzonen, kleine Plätze mit Fachwerkhäusern laden zum Bummeln ein. am Markt MalmöWitzige, hippe und etwas andere Läden bieten sich zum Shopping an. Einen kostenlosen Parkplatz findet man in Zentrumsnähe keinen mehr, aber mit Parkgebühr ist kein Problem. Die Orientierung fällt als Ortsfremder auch leicht. Das moderne Viertel liegt am Hafen. Dort sind etliche neue Hochhäuser entstanden, auch der markante in sich gedrehte Turm. Die Universität hat dort ihren Platz und die Fährschiffe legen ab. Ein imposantes Gebäude hat die königliche Post zusammen mit der Tourist-Info am Bahnhof.

MalmöNach diesem kurzen Besuch am Vormittag, machten wir uns an den Heimweg. Um nicht erst bei Dunkelheit auf dem Zeltplatz auf der Insel Poel anzukommen, wählten wir für den Heimweg die Route über die Öresundbrücke und durch Dänemark. Die Öresundbrücke kostet etwa 38 € Maut (zahlbar mit Karte, Euro, DKK oder SEK). Durch Dänemark ist man in knapp zwei Stunden gefahren. Abfahrt 11:30 Uhr in Malmö, nach Mittagspause in Nykøbing auf Falster Ankunft an der Fähre in Gedser 14:30 Uhr, 17 Uhr in Rostock, 19 Uhr Zelt aufgebaut auf Poel.

Eindrücke von der deutschen Ostseeinsel Poel.

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