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Wanderungen

Die hier beschriebenen Touren sind aus dem Rother Wanderführer Teneriffa entnommen (9. Auflage 2011 - die Nummern können sich bei einer Neuauflage ändern), den wir nur herzlich empfehlen können. Es ist nicht immer ganz einfach den richtigen Weg zu finden wie er beschrieben ist, man muss teilweise genau auf die Formulierung im Buch achten. Manchmal muss man auch einfach seinem Gefühl folgen. Teneriffa als Wanderziel bietet vielfältige Möglichkeiten, feucht-kühle Touren im Norden, „Wüstendurchquerung“ unter glühender Sonne in der Teide-Caldera oder Berg- und Schluchtwanderungen. Das alles ist möglich und es macht Spaß die verschiedenen Gegenden kennenzulernen. Mittagsrast kann man in einer Dorftaverne einlegen oder Serrano-Schinken aus dem Rucksack verspeisen ist auch herrlich. Man begegnet auf den Touren oftmals Gleichgesinnte, mit denen man sich austauschen kann. Der Haupttouristenstrom steigt nur kurz aus dem Bus oder PKW und fährt dann weiter. Reihenfolge wie unternommen.

Artikelverweis Nr. 62 - Roques de García Artikelverweis Nr. 53 - Chinobre-Runde
Artikelverweis Nr. 66 - Sombrero de Chasna Artikelverweis Nr. 6 - Barranco Madre del Agua
Artikelverweis Pico del Teide (3718 m) Artikelverweis Nr. 27 - Masca-Schlucht
  Artikelverweis Paisaje Lunar de San Blás

Roques de García

Roques de GarcíaDie Runde um die Roques de García, eine markante Felsengruppe, ist eine ideale Einführungstour (markiert mit Weg Nr. 3). Man bewegt sich auf ca. 2100 m Höhe und kann sich so etwas akklimatisieren, wenn man noch höher hinaus will. Die Pflanzen- und Tierwelt wird dem aufmerksamen Betrachter vorgestellt und die Blicke hinüber zum Teide lohnen auch. Männchen der Westkanareneidechse Es geht immer leicht auf und ab, der Schlussanstieg zurück zum Aussichtspunkt ist etwas anstengender. Wir benötigten mit Kind ca. 2,5 h. Trotz der kurzen Dauer gehen den Weg nur wenige, die meisten steigen nur den kurzen Weg zum „Finger Gottes“ hinauf, dem markanten Fels Roque Cinchado. Gegenüber im Hotel Parador kann man zum Ausklang einen kleinen Imbiss nehmen. nach oben nach oben

Sombrero de Chasna (2405 m)

Sombrero de Chasna (2405 m) Aufstieg auf den „Hut“ über Vilaflor. Der Beschreibung nach parkt man an der Straße TF-21 von Vilaflor zum Nationalpark bei Km 59,7 und beginnt die Tour dem Wegweiser folgend. Gleich zu Beginn im Wald muss man aufpassen, wenn man den beschriebenen Weg nehmen möchte, der zweigt nämlich mal scharf links ab, ist aber nicht beschildert und kaum wahr zu nehmen wenn man aufwärts geht. Aussicht auf die Südküste Teneriffas Hätten wir uns mal umgedreht wäre der Weg zu erkennen gewesen - so sind wir den Abstiegsweg nach oben. Das macht aber auch nichts. Wie gesagt es geht stetig bergan, ein Weg ist immer irgendwie zu erkennen und man hat das Ziel, den Sombrero, ständig vor Augen. Weiter oben geht der Weg dann von hinten um den Gipfel herum und man gelangt schließlich zum Einstieg in die kurze Kletterpartie auf das Plateau. Das ist für Kinder gerade das spannende. Das Plateau muss man noch überqueren - mit weißen Farbpunkten markiert - und man gelangt zur Südkante mit fabelhafter Aussicht auf Teneriffas Südküste. Aussicht vom Caldera-Rand Nach dem Abstieg, oder vorher, sollte man nicht versäumen den kurzen Weg zum Calderarand zu gehen. Man hockt ca. 400 m hoch über der Nationalparkstraße auf dem Felsen und es bietet sich einem ein grandioser Rundblick in die Cañadas und hinüber zum Teide. Das ist das eigentliche Highlight der Tour unserer Meinung nach. Unsere Zeit mit reichlich Pausen: ca. 4 h, Einkehr in der Taverne am Markt Vilaflor. nach oben nach oben

Panorama Cañadas del Teide

Pico del Teide (3718 m)

rote Taginasten mit TeideWir haben hier nur den einfachen Weg gewählt, den kompletten Aufstieg heben wir uns für das nächste Mal auf. Wir fuhren mit der Seilbahn hinauf und gingen dann den letzten Aufstieg zum Gipfel. Dafür benötigt man eine Genehmigung, die man sich nur noch auf der Nationalparkseite im Internet holen kann. Für Tagesbesucher mit der Seilbahn gilt eine begrenzte Anzahl, jeweils aufgeteilt in 2 Stunden-Zeitfenster. Wenn man sich einer geführten Tour anschließt, braucht man sich nicht darum zu kümmern, da gelten andere Regelungen. Bei Aufstieg über die Altavista-Hütte benötigt man kein Permit, sofern man 9 Uhr wieder vom Gipfel runter ist. Beginn des Aufstieg mit Hinweisschild Man sollte sich schon mindestens 4 Wochen vor dem geplanten Aufstieg um das Permit kümmern um noch genügend Tage und Zeitfenster zur Auswahl zu haben. Der Zeitraum 9-11 Uhr bietet sich an, man kann gleich mit der ersten Bahn rauf fahren und es ist relativ wenig los - das wollen aber viele, so dass die Zeiträume am Vormittag schnell weg sind. Kurzfristig bekommt man auch eine Genehmigung, dann aber eher nachmittags.

Teide-Seilbahn Vorraussetzung: Die Bahn fährt. Bei unserem Aufstiegstag war der Seilbahnbetrieb wegen zu viel Wind und eiskalten Temperaturen am Gipfel eingestellt. Panik machte sich breit, was nun, die Genehmigung gilt nur an diesem Tag. An der Seilbahnstation konnte von den Angstellten keiner weiterhelfen. Zerknirscht fuhren wir weiter zum Nationalpark Besucherzentrum. Dort wusste zumindest ein Ranger, dass man mit dem Permit am darauffolgenden Tag bei Seilbahnbetrieb einen neuen Versuch unternehmen könnte. Das machten wir dann auch. Der Ranger am Tor des Gipfelweges moserte beim Blick auf das Datum etwas, aber nach dem wir ihm es so erklärt hatten, ließ er uns durch. Das Permit bleibt bei ihm, bei Rückkehr kriegt man es zurück, so dass die Kontrolle über die Personen am Gipfel gegeben ist. Teide-Gipfel-Weg Wer meint sich irgendwie durchmogeln zu wollen, irrt. Wir erlebten wie zwei Franzosen von dem bulligen Torwächter zusammengefaltet wurden, nachdem sie sich am Eingang vorbeigeschlichen hatten. Von etwaigen Strafen ganz abgesehen. Wenn man hingegen ein Permit hat und aus einem Grund das Zeitfenster nicht trifft wird das sicher kulant behandelt. An zusätzliche warme Kleidung sollte man in jeden Fall denken. Bei uns wehte der Wind mit 60 km/h und es war eine gefühlte Temperatur von -10° bei etwa 18° an der Seilbahn Talstation.

Der Weg an sich ist relativ anspruchslos und steigt gut befestigt in Serpentinen steil bergan, weiter oben muss man an ein paar Felsen vorbei und über Geröll. Hier und da sieht man Schwefeldampf aufsteigenGipfelfoto, Pico del Teide 3718 m. Die Höhe machte keine Schwierigkeiten, aber man keucht schon etwas mehr und fühlt sich wie ein Höhenbergsteiger im Himalaya. Nach 45 min ist es geschafft. Fotos machen, kurze Rast, der eisige Wind verhinderte längeres Verweilen. Krater des Teide mit Blick rüber zum Sombrero de Chasna (etwas links der Bildmitte) Die Wolkendecke behinderte teilweise die Sicht ganz hinunter, aber man steht auf den Kanaren nirgendwo höher als auf dem Teide. Nach dem Abstieg unternahmen wir noch den kurzen Weg zur Aussicht auf den Pico Viejo. Den imposanten Krater sieht man so nur von dort oben. Die weiteren Wege waren im Mai noch wegen zu viel Schnee gesperrt. Besonderheit bei Teneriffa: Man kann vom Teide-Gipfel auf knapp 3718 m Höhe innerhalb von 2 Stunden hinunter auf Meeresniveau fahren und Baden gehen. Das machten wir dann auch. nach oben nach oben

Chinobre-Runde

Aussicht vom Pico del Ingles in Richtung Santa Cruz de TenerifeAls absoluter Gegensatz zu den trockenen Höhenwegen im Teide-Nationalpark, bietet der Norden Teneriffas feucht-kühles Klima und üppigen Bewuchs. Das Anaga-Gebirge ist ein Höhenzug im Nordosten Teneriffas mit wild zerklüfteten Schluchten und dichten Nebelurwäldern. Wir befuhren zunächst die Anaga-Höhenstraße von La Laguna aus und bewunderten die herrlichen Aussichten die einem auf knapp 1000 m Höhe entlang der Strecke geboten werden. Wanderung durch den verwunschenen Wald An einem anderen Tag unternahmen wir eine Wanderung durch den Nebelwald. Start ist ein kleiner Parkplatz an der Straße TF-123 nach Chamorga. Von dort steigt man ziemlich schnell bergan über teils zugewachsene Pfade. Bäume und Sträucher sind bemoost, in den Baumwipfeln hängt der Nebel. Man stapft durch teilweise knöchelhohen Matsch - welch ein Kontrast zu den knüppeltrockenen Ebenen der Cañadas. Wir erreichten den Aussichtpunkt Cabezo del Tejo. Von dort kann man bspw. den Weg nach Chamorga fortsetzen. Aussicht gab es durch den Nebel so gut wie keine. Wir traten auf dem breiten Fahrweg den Rückweg an und erreichten nach knapp 3 Stunden wieder den Ausgangspunkt. Ein weiteres beliebtes Wanderziel ist das Höhlendorf Chinamada. Höhlenhaus in ChinamadaWir steuerten dies aber nun per Auto an und kehrten erstmal in der örtlichen Wirtschaft La Cueva ein. Die Höhlenhäuser sind ein interessanter Anblick, selbst der Hühnerstall ist in den Fels geschlagen. Die Höhlenwohnungen dienen heutzutage wohl nur noch als Wochenend- oder Ferienhaus. Aber sie werden erhalten und gepflegt. Ein kurzer Weg zum Aussichtspunkt Mirador Aguaide bietet einen tollen Blick auf die Steilküste und nach Punta Hidalgo. nach oben nach oben

Barranco Madre del Agua

Aufstiegsweg am WasserkanalUm einen Eindruck von dem Wandergebiet des oberen Orotava-Tales zu bekommen, entschieden wir uns für diese Tour. Es ist ein relativ neuer und nicht zu langer Weg. Vom Ausgangspunkt, dem Picknickplatz La Caldera, geht es zunächst auf breiten Forstwegen dahin, ehe an einem alten Wasserhaus der Bergpfad abzweigt. Von nun an geht es stetig bergan, steil, teilweise über Stufen - immer neben einem alten Wasserkanal entlang. Deshalb heißt die Route auch so, weil man etwas über die Geschichte der Wassergewinnung erfährt. die Belohnung: fabelhafter Ausblick zum Teide Weiter oben stößt man auf einen breiteren Wanderweg, der, nach einigen auf und ab wieder in den Abstieg mündet. Uns „lockte“ aber ein weiterer Pfad der steil den Hang nach oben führte. Dies war ein nicht weiter beschriebener Pfad, der wohl ein Zubringer zum Órganos-Höhenweg darstellt. Jedenfalls kamen wir nach und nach aus dem Nebel heraus und hatten plötzlich einen herausragenden, sonnigen Blick hinüber zum Teide, der hat die Anstrengung gelohnt. alte Wasserverteiler Weiter sind wir dann nicht aufgestiegen, sondern traten den Rückweg an. Der Abstiegsweg führt dann einen Barranco hinab und man bekommt alte Wasserspeicherbecken und eine Wasserkanalbrücke zu sehen. Wieder im Tal folgt man dann wieder dem breiten Forstweg. An Einkehrmöglichkeit bietet der Rastplatz La Caldera eine Art Imbiss-Restaurant, welches bei unserem Besuch aber nicht geöffnet hatte. nach oben nach oben

Masca-Schlucht

Wir nutzten den letzten, mietwagenfreien Urlaubstag für eine Masca-Tour. Und zwar entschieden wir uns für eine gebuchte Tour, wie sie in den Hotels angeboten wird. Das hat auch seine Vorteile, Masca, der Ausgangsort der Tour man wird abgeholt und speziell bei Masca braucht man sich nicht um den Transport zu kümmern, wenn man mit dem Boot nach Los Gigantes zurückkommt und dann zu seinem Auto nach Masca muss. Der örtliche Anbieter hieß Diga-Sports, die bieten auch eine Vielzahl anderer Adventure-Touren an. Sehr praktisch gelöst sind die vorher-nachher Gruppenfotos die gemacht werden. Die bekommt man, wenn gewünscht, ruck zuck per E-Mail zugesandt.

Abstieg in der Masca-SchluchtSo nun aber los. Dieser Anbieter stellte die Gruppe vor die Wahl - entweder von oben nach unten zu laufen oder umgekehrt. Was ich zuerst für einen Scherz hielt, war aber ernst gemeint. Wer fit genug ist oder mit den Knien beim talwärts Laufen Probleme hat, kann diese Möglichkeit in Betracht ziehen. Für uns kam jedoch nur der Weg ins Tal in Frage. Nach Trennung der Gruppe am Hafen von Los Gigantes fuhr uns der Bus nach Masca. Die letzten Kilometer nach Masca hinunter sind atemberaubend. Die spektakulären Serpentinen verlangen dem Busfahrer echtes Können ab. Er muss in den Kehren teilweise zurücksetzen, um die Kurve zu bekommen. Wir waren zwei Tage zuvor mit dem Pkw in Masca und waren froh, dass uns kein Bus auf dieser Strecke begegnet ist. Bergziegen in der Masca-SchluchtVorbildlich ist auch, dass der Veranstalter feste Wanderschuhe und Stöcke zum Ausleih parat hat, für solche „Frisöre“ die sich nicht damit beschäftigt haben was einem bevorsteht. Obwohl da manche Beschreibungen auch übertreiben. Es geht schon teilweise unwegsam über Stock und Stein, aber gefährlich wird es hier auch erst dann, wenn man sich überschätzt. Etwas Kletterei ist auch dabei aber aus unserer Sicht nichts dramatisches. Wir fanden es nicht sonderlich anstrengend, die Hitze machte zu schaffen, sonst war es eine anspruchsvolle Bergwanderung. Unser Junior hat mit 6 Jahren die Tour auch problemlos absolviert. Im Dorf wird bei einer Taverne Verpflegung gefasst und wenn dann alle da sind geht es los. Das ist eben der Nachteil einer Gruppe, man muss sich einordnen können.

Nach relativ einfachem Beginn, im noch breitem Tal, geht es bald steil über Felsbrocken nach unten. Zwischendurch sind die Pfade mal mehr mal weniger ausgetreten und ausgesetzt, oder es geht durchs wilde Schilfgewächs hindurch. gleich ist man am Meer Im unteren Teil beeindruckt die enger gewordene, wilde, teils gespenstisch wirkende Felsenschlucht. Man kommt sich wie ein Zwerg in diesen riesigen Felswänden vor. Wir benötigten knapp 4 Stunden mit zwei größeren Pausen. Das Bad im Meer war super erfrischend aber auch nicht ungefährlich. Die Brandung und Rückströmung ist tückisch, also Aufpassen beim Schwimmen gehen im Anschluss. Das letzte Abenteuer erwartet einem beim Einstieg in das Boot, was zurück nach Los Gigantes fährt. Der Bootsführer kann dort wegen der Strömung nicht anlegen und hält das Boot nur in Position, so dass jeweils 4-5 Personen einsteigen können. Dann muss er erneut Anlauf nehmenBootsanleger am Meer, um weitere Passagiere aufzunehmen. Auf der Rückfahrt genehmigt man sich ein kühles Bier und nach wenigen 100 Metern Fahrt kann man schon nicht mehr die Bucht im Felsmassiv ausmachen, wo man eingestiegen ist. Zum Abschluss gabs am Büro des Veranstalters noch ein Glas Sekt, ehe man wieder zu seinem Hotel gefahren wurde. Aus unserer Sicht ein gelungener, gut organisierter Ausflug den man hätte selber nicht besser machen können. nach oben nach oben

Paisaje Lunar de San Blás

Wer sich den langen Anmarschweg zu der Mondlandschaft Paisaje Lunar oberhalb von Vilaflor nicht antun möchte oder, wie wir, nicht weiß ob sich das wirklich lohnt, kann mal einen Blick in diese Mondlandschaft werfen. Sie ist bei weitem nicht so ausgeprägt, aber einen Ausflug lohnt sie auch. Paisaje Lunar de San Blás Sie befindet sich nahe der Straße TF-643 nach Los Abrigos, dem Abzweig Paisaje Lunar de San Blás folgen und an der Straße kurz vor dem Kreisverkehr beim Hotel Sandos San Blas Reserva Ambiental auf dem Randstreifen parken. Da das Tor offen stand sind wir einfach rein. Vermutlich gehört das Gelände zum benachbarten Hotel, das dort auch Hotel-Events stattfinden lässt, wie die „Kulissen“ vermuten lassen. Einige wild zerfressene Abschnitte findet man vor, vieles ist aber durch Wege schon einmal befestigt worden. Wenn man auf dem Weg zum Strand bei El Médano ist kann man das gut verbinden.

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