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Polen

Nachdem wir 2018 durch Polen und die baltischen Staaten nach St. Petersburg gefahren sind, schlossen wir 2020 unsere große Polen Rundtour an. Ursprünglich war noch geplant die Gegend um Kaliningrad etwas intensiver kennenzulernen, dafür bot sich das neue elektronische Visum an, was für Kaliningrad nun möglich war. Es kam etwas anders und die Welt hielt durch Corona den Atem an. Eine Einreise nach Russland war nicht mehr möglich. Der Sommer 2020 verlief nach anfänglichen Reisebeschränkungen jedoch relativ normal, bis uns der Herbst eines Besseren belehrte und uns der Coronawinter 2020/21 restlos zusetzte. Nichtsdestotrotz war im Sommer eine entspannte Tour durch Polen möglich. Es gab hier und da nur wenig bis gar keine Einschränkungen. In einigen öffentlichen Einrichtungen wie Museen waren Besucher limitiert und eine große Hotelkette bot zum Frühstück nur einzeln verpackte Lebensmittel an, während andere das Frühstücksbuffet nur mit Bedienung realisierten – solche Sachen eben. Alles Schnee von gestern.

Wir starteten an der Ostsee im Seebad Ustronie Morskie nahe Kołobrzeg (Kolberg). Uns gefielen die (bisher noch) nicht durchkommerzialisierten Tourismuseinrichtungen. Dadurch fühlt man sich irgendwie „wie im richtigen Leben“. Weiter ging die Reise über Darłowo (Rügenwalde) zur Düne nach Łeba, dort war leider nur der lange 5 km Fußweg (ein Weg) die Möglichkeit für uns die Düne zu besuchen. Die Shuttlefahrzeuge streikten wohle oder fuhren aus irgendeinem Grund nicht. Danach stand Danzig auf dem Plan, was wir 2018 nur für einen Vormittag gestreift hatten. Dort besuchten wir neben der Altstadt auch das Denkmal Westerplatte und das sehr empfehlenswerte Solidarność Zentrum. Das für Polen so wichtige Thema wird hier sehr anschaulich und multimedial ausgefeilt präsentiert. Parken kann man in der Tiefgarage bei Kauf eines Tickets für 4 Stunden kostenfrei. Der Oberländische Kanal begeisterte mit seiner alten Technik, die Schiffe auf der schrägen Ebene über mehrere Stufen nach oben zu ziehen. Der Kanal wurde bereits 1860 eingeweiht.

Erholung und deutsche Geschichte in Giżycko (Lötzen) - wunderbar an der masurischen Seenplatte gelegen, eignet sich der Ort für den Badeurlaub oder Bootsferien. Das Areal der Wolfsschanze nahe Kętrzyn (Rastenburg) sollte man sich ansehen, wenn man in der Nähe ist. Viel alter Beton, aber aus geschichtlicher Sicht wird der ganze Wahnsinn so deutlicher. Es wird ein angemessener Preis verlangt für Eintritt und Parken, wir zahlten 45 Złoty für 2 Erwachsene, 1 Schüler und Auto. Von Geldmacherei kann hier nicht die Rede sein (auch nicht am Imbiss). Immerhin wird in Schilder, Wege, Ausstellung investiert, das sieht man. Sie haben nun mal „die Sache“ am Hals, da ist damit Geld einnehmen völlig legitim finde ich.
An der Grenze zu Kaliningrad ging es weiter über Gołdap und Suwałki nach Białystok und schließlich nach Warschau. Die polnische Hauptstadt beeindruckte uns mit seiner Altstadt, die im Krieg zerstört, aber bereits wenige Jahre später bereits wieder rekonstruiert aufgebaut wurde und mit seiner Architektur in den neuen Wohn- und Geschäftsvierteln.

In Częstochowa (Tschenstochau) besuchten wir die Schwarze Madonna im Kloster Jasna Góra. Für uns ein ungewöhnliches Bild, wie die streng katholischen Polen, teilweise auf Knien rutschend, die Madonna anbeten. Zum Ende der Reise erreichten wir Oświęcim (Auschwitz). Ja, wir übernachteten im Hotel direkt gegenüber vom Lager Auschwitz 1. Was soll man dazu noch sagen, man hat, so man will, alles darüber gelesen, gesehen und erfahren können. Dennoch ist es ein anderes, ganz eindrückliches Gefühl, wenn direkt dort am Tor oder auf dem Gelände steht. Oświęcim selbst hat auch einen kleinen, schönen Marktplatz.

Ein Besuch in Krakau mit seiner wunderbaren Altstadt schloss die Reise ab. Als Sachse kann man mal am Grab von König August II. dem Starken in der Wawel Kathedrale im Krakauer Schloss gewesen sein. Auch die Residenzräume im Schloss sind zu besichtigen. Es war sehr viel los und bedingt durch Corona waren die Tickets wohl noch begrenzt an der Anzahl, das wird jetzt wieder anders sein. Es gab aber keine Möglichkeit Online zu buchen, sondern man musste sich an der Zentralkasse anstellen und für jeden Teilbereich ein Ticket buchen (Schloss, Kathedrale usw.). Das könnte man besser lösen denke ich. Die Krakauer Altstadt ist weiterhin unbedingt einen Besuch wert, umfangreich restauriert ergibt der Markt mit Marienkirche und zentralen Tuchhallen ein fantastisches Bild ab.

Wir besuchten 2017 mit dem Zug die Stadt Breslau/Wrocław . Die Zugverbindung Dresden-Breslau bietet sich dafür geradezu an.

Eine wunderschöne Woche im Herbst verbrachten wir in Karpacz am Riesengebirge mit schönen Wanderungen auch hinauf zur Schneekoppe.

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