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Country to Country London 2023

Endlich wieder C2C, nachdem 2022 in London das nachgeholt wurde, was 2020 vorpandemisch in Berlin stattfand. Leider wurde C2C 2023 in Berlin wieder abgesagt und ich glaube kaum, dass es je wieder ein Festival in Berlin geben wird. Aber wer weiß, vielleicht werden wir ja überrascht. Auf jeden Fall müssen zugkräftige Headliner an den Start gebracht werden, dann kommen auch die Zuschauer. Wir entschieden uns dann doch für London, einerseits schweren Herzens - wegen der höheren Nebenkosten, andererseits in Vorfreude - weil London immer Spaß macht und es immer was Neues zu entdecken gibt. Nicht zuletzt, weil uns die Headliner Lady A (ex Lady Antebellum) und die Zac Brown Band sehr interessierten. Wir flogen wieder problemlos mit easyjet nach London, diesmal nach Gatwick. Der südlich, auf halben Weg zwischen London und Brighton gelegene Flughafen macht Spaß, es ist um einiges mehr los als an unserem neuen Hauptstadt-Flughafen BER. Man ist mit der Bahn in nicht ganz 30 Minuten in London Bridge Station und steigt dann dort in die Tube um. Der Transport in London klappt wie gewohnt reibungslos, man findet sich schnell wieder zurecht und die im Schubkasten angestaubte Oyster Card für das bargeldlose Bezahlen in den Stationen spuckte auch noch das Restguthaben von vor 7 Jahren aus, alle Achtung.

O2 Arena London

Day I

Am Freitag begeisterte uns Lainey Wilson mit ihrer pikant würzigen Stimme, auch Thomas Rhett überraschte uns mit handfester rockiger Art, den hatten wir von 2016 etwas softer in Erinnerung. Dazwischen Jordan Davis - ein weiterer Bro-country Rocker mit verkehrt herum aufgesetzter Cap - aber auch top. Davor legte Introducing Nashville ordentlich los, da war auch nichts Schlechtes dabei - Caylee Hammack - Tyler Braden - Alana Springsteen.

Lainey Wilson - C2C 2023

Die O2-Arena ist wie immer gut erreichbar, man sieht von allen Plätzen, auch am Rang, gut die Bühne. Der Einlass wurde diesmal so gestaltet, das Ober- und Unterrang strikt getrennt wurden und auch während der Veranstaltung durfte man vom Oberrang nicht nach unten in die Lobby gehen. Weniger begeisterte uns das Service Personal in der O2-Arena an den Versorgungsständen. Sowas unmotiviertes und hab ich lange nicht erlebt. Wenn schon die Schlange endlos anwächst könnte man die Arbeitsabläufe optimieren, damit es mal vorwärts geht, aber dazu war man nicht im Stande. Der Bierpreis von 7-8 Pfund führt dann ebenfalls dazu das man eher weniger trinkt - muss man auch weniger aufs Klo, was das nächste Problem darstellt wenn so viele Leute auf einem Haufen sind. Die Abreise nach dem Konzert mit unserem Nachtbus zum Hotel klappte wieder reibungslos. Lange Schlangen gab es aber am Eingang zur Underground Station.

Foyer der O2 Arena - Shops und Restaurants

Day II

Los gings mit Matt Stell und Morgan Evans, beide OK, wobei Morgan Evans fast schon eine Art Shanty-Style-Country brachte. Midland - gewohnt guter Gute-Laune-Country, Highlight war ohne Zweifel Lady A am Ende - tolle Stimmen, toller Sound, tolle Songs. Einfach gut.

Lady A - C2C 2023

Day III

Guter Start in den Abend mit Lindsey Ell, weiter mit Mitchell Tenpenny - kratziger, bärtiger Country Rocker - hat Laune gemacht. Die Old Crow Medicine Show spielt Hillbilly Country - gab es auch Freunde davon, uns hat es weniger gefallen. Dafür war der Abschluss mit der Zac Brown Band wieder Spitze - Southern Style Country.

Zac Brown Band - C2C 2023

Zur Nacht endlich noch in eine After-Show-Party Einlass bekommen. Das ist in London auch immer schwierig aufgrund der vielen Fans. Wir rennen aber nicht kurz vor Schluss aus der Halle um uns woanders anzustellen am Einlass, aber anders ist es kaum möglich der schnellen Überfüllung der kleinen Clubs entgegen zu kommen. Es spielte Madeline Edwards für uns noch ein Set. Diese hautnahen kleinen Gigs auf kleinen Bühnen machen es eigentlich auch so speziell - aber in London eher schwierig weil eben sehr viel Leute.

O2 Arena Innenraum - 10 Minuten nach Konzertende bereits leer

Alles in allem, nichts wirklich Schlechtes dabei gewesen, der Sound in der Halle war auch gut, alles verstanden, nicht zu laut. Diese Bandbreite der Künstler hat man eben nur auf so einem Festival, da lohnt sich der Weg dahin schon. Hoffentlich sieht man sich in Berlin mal wieder.

Beatles Crosswalk Abbey Road

Was haben wir sonst noch so unternommen: Wir waren Sonnabendvormittag auf dem Portobello Road Market in Notting Hill - bunt gemischter Markt von Antiquitäten über Lebensmittel bis zu Touristenkitsch alles im Angebot und auch immer gut besucht. Hat Spaß gemacht. Wir überquerten den Beatles Crosswalk an Abbey Road und versuchten ein Foto darauf zu machen. Wir schlenderten durch Greenwich Park, besuchten den Greenwich Market. Schließlich sahen wir noch den Rosetta Stone im British Museum neben anderen geschichtlichen Artefakten und spazierten wie immer gern über die Tower Bridge. Ach ja, nicht zu vergessen: Abba Voyage.

Zutrittsband Abba Voyage

Ein weiteres Highlight, nicht umsonst hoch gelobt. Wenn man schon in der Stadt ist und ein wenig die Musik mag (wer mag sie nicht) sollte sich das ansehen. Tickets sind unter der Woche auch billiger als am Wochenende. Eine absolut gänsehautwürdige Show. Die Abbatare werden nicht als Hologramm projiziert wie es einem im Vorfeld suggeriert wurde. Es ist eine superscharfe LED-Wand auf der sich im dunklen Raum die Abbas fast frei bewegen - meint man. Zusammen mit Leinwandprojektion an den Seiten und über den Köpfen spielt sich eine fast perfekte Abba Show aus den 1970er Jahren ab. Begleitet von Liveband mit Backgroundsängern ist das Konzerterlebnis nahezu perfekt. Spektakulär, auf jeden Fall sehenswert. Viele im 70er Style angezogene Menschen, gute Laune bei Alt und Jung, Opa tanzt mit seiner Enkelin auf dem Dancefloor - alles richtig gemacht.

Abba Voyage Innenraum

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