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County Clare und Galway

Rattoo Round TowerUnsere Reise ging weiter über Tralee, einer beim Durchfahren eher trist wirkenden, größeren Industriestadt. Einen Abstecher machten wir zum Rattoo Round Tower, der in der Karte markiert war - Straße Richtung Ballybunion an der Küste. Als wir den Round Tower fanden, war er komplett eingerüstet wegen Renovierung. Aber der Flecken eignet sich gut für eine Pause oder als WoMo-Stellplatz über Nacht ;-). Die Shannon-River Fähre (18,- €) brachte uns ab Tarbert über die Mündung des längsten irischen Flusses nach Killimer. In und um Kilkee sollte es mehrere Zeltplätze geben. Jedoch wusste in Kilkee kein Mensch davon. Ein Platz paar Kilometer raus aus Kilkee Richtung Loop Head entpuppte sich wieder als ein Mobile-Home-Gelände, nur eine windgepeitschte, nasse Ecke hatten sie für Zelte übrig. Shannon River Fähre TarbertIn der anderen Richtung fanden wir bei Doonbeg ein privates Gelände, die Wiese war schon sehr feucht, trotzdem bauten wir guten Mutes auf dem letzten halbwegs trockenen Fleckchen auf, Strand Camping 21,- € - Sanitäranlage klein aber gut gepflegt. Dabei merkte man schon, je mehr wir hin und her liefen, um so mehr matschte die Wiese auf. Dazu kam später am Abend starker Wind und der Platzwart erzählte noch was von Sturmwarnung. Spätestens da dachte ich, das war ein Fehler - aber was half es jetzt. Schnell noch die großen Zeltheringe in den Boden geschlagen um das Zelt zu sichern und das Beste gehofft. Die Nacht war unruhig und wir bekamen wenig Schlaf. Am Morgen nutzten wir eine Regenpause um schnell zu frühstücken und abzubauen. Das war gerade richtig so. Kurz darauf setzte wieder Regen ein der den halben Vormittag anhielt. Noch vor 9.00 Uhr waren wir wieder unterwegs.

Wir fuhren trotzdem mal zum Loop Head, der Spitze der Landzunge hinaus. Dort konnte man vor lauter Sturm und Regen gar nicht aus dem Auto steigen. Also zurück und den Weg fortgesetzt. Der Küstenroute folgten wir über Liscannor zu den Cliffs of Moher. Der Regen hatte aufgehört und einem Besuch stand nichts im Wege.

Direkt bei den Cliffs of Moher steht ein großer Parkplatz zur Verfügung. Nachteil: man kommt gar nicht erst darauf ohne zu bezahlen (6,- € p. P.). Eine andere Möglichkeit zu parken gibt es in mindestens in 2 Kilometern Umkreis keine, überall Parkverbot. Sollte man eine längere Tour machen wollen, kann man höchstens bei Hag's Head parken, sofern möglich, und den Klippenweg zu Fuß zu den Cliffs gehen. Cliffs of MoherAndererseits trägt die Parkgebühr wieder zum Erhalt der Klippen bei, das Gelände muss auch gepflegt werden. Kann man sehen wie man will. Gleichzeitig erhält man Eintritt in das Besucherzentrum. Dieses scheint aber generell frei zu sein, ein Ticket kontrolliert keiner mehr. Dieses Visitorcenter wurde dezent in den Hügel hineingebaut, ob man das braucht sei dahingestellt. Das Gelände bei den Cliffs of Moher ist Touristen-gerecht befestigt und auch für Rollstuhlfahrer geeignet. Die Aktion auf dem Bauch liegend an den Klippenrand heranrutschen und drüberschauen, wie gerne mal auf Fotos in Prospekten zu sehen ist, geht nicht mehr, alles ist vorher abgesperrt. Rechts und links am Ende des befestigten Geländes weisen Hinweisschilder darauf hin, dass man sich in Gefahr begibt wenn man weitergeht. Das soll sicher einige Wagemutige abhalten, aber der markierte Wanderweg führt eindeutig weiter an den Klippen entlang. Das muss man mal machen wenn man Zeit hat. Zuerst schauten wir uns die Klippen bei grauem Himmel an. Cliffs of Moher mit O'Briens TowerZiemlich am höchsten Punkt steht der O'Briens Tower, ein Aussichtsturm der extra Eintritt kostet. Nach Besuch des Visitor Centers, das eine Ausstellung sowie Souvenirshop und Imbiss enthält, kam die Sonne raus. Also noch mal den Weg an den Klippen gelaufen bei Sonnenschein. Es sind wirklich imposante, 200m steil abfallende Klippen, der Besuch lohnt auf jeden Fall, 3 h kann man gut verbringen. Es ist auch eines der Topreiseziele die jede Bustour mitnimmt.

Bis Lisdoonvarna war es nun nicht mehr weit. Dieser Ort eignet sich gut als Station um die nähere Umgebung zu erkunden. Wir checkten im Burren Hostel Lisdoonvarna ein, das ist ein ehemaliges Hotel. Wir ergatterten ein Trio-Zimmer (Doppelbett mit Einzelbett oben drüber gebaut) für 50,- € die Nacht. Das Zimmer war großzügig geschnitten, wenn man schon andere Hostels kennt, weiß man das zu schätzen. Matchmaker Bar LisdoonvarnaMan kann die gesamte Anlage des Ex-Hotels, wie Küche, Speiseraum, Lobby, Kaminzimmer usw. nutzen und das in einem ordentlichen Ambiente. Auch hier wurden wir durch die TV-Doku darauf aufmerksam gemacht, dass in der Gegend Heiratsvermittler (Matchmaker) ihre Arbeit anbieten. Das scheint ein seriöses Geschäft zu sein, passende Heiratswillige zueinander zu führen. Im September findet außerdem das alljährliche Matchmaker Festival statt. Es ist eine Art Jahrmarkt mit Heiratsvermittlung. Im Grunde geht's aber nur darum mal ordentlich zu feiern uns ungehemmt zu saufen, habe ich das Gefühl. Das scheint den ganzen September so zu gehen, dann sind sämtliche Hotels ausgebucht und jede Menge Leute in der Stadt. Danach wird alles zugeschlossen und winterfest gemacht - so in der Art. Zur Normalzeit ist es abends ruhig auf den Straßen, man geht in den Pub und trifft z. B. japanische Saisonhotelkräfte, die mittlerweile auch wissen was ein guter Whisky ist.

Landschaft im BurrenNoch am Nachmittag unternahmen wir eine Erkundungsfahrt in Richtung Burren. Der Burren, diese karge, graue Steinwüste ist mittlerweile ein Landschaftsschutzgebiet. Dabei hat man vor Jahrhunderten mal die Bäume gerodet und verheizt, anschließend tat die Erosion ihr Werk und fegte die Erde vom Felsen bis nur mehr nackter Stein übrig blieb. In den Felsritzen halten sich immerhin kleine Pflanzen und sorgen für etwas Grün. Trotzdem hat diese Landschaft ihren Reiz, die zerklüfteten Gesteinsformationen bieten gute Kontraste und Strukturen. Wir besuchten an diesem Nachmittag noch die Aillwee Cave. Das Gelände bietet noch mehr, ist angelegt für Tagesgäste mit Spielplatz für Kinder, Einkaufsmöglichkeit und anderen Attraktionen. Wir wollten nur in die Höhle. Die Besichtigung ist nur mit einer Führung möglich die alle halbe Stunde starten. Die Höhlenführerin ratterte ihren Text herunter - wenn keine Fragen sind dann weiter. Gut als Erfahrung Ok, aber Höhlen haben wir schon andere gesehen, gerade was die Anzahl Stalaktiten z.B. betrifft (Hermannshöhle im Harz). Poulnabrone DolmenAuf dem Weg zurück nach Lisdoonvarna entdeckten wir noch den Poulnabrone Dolmen, dieses markante Megalithgrab, das man auf vielen Postkarten oder in Reiseführern sieht. Auf dem Burren findet man ihn. Ein kleiner Rundweg von einem Parkplatz aus führt dahin und ist mit Schautafeln versehen. Diese Grabanlage wurde bereits 3000 v. Chr. angelegt. In der Nähe gibt es noch mehr solche Monumente, aber danach zu suchen hatten wir keine Muße mehr.

Am nächsten Morgen setzten wir die Burren-Runde fort. Kilfenora mit seinem Kloster aus dem 12.Jh. und schönen Hochkreuzen besuchten wir kurz und fuhren die Küstenstraße über Doolin und Fanore mit dem Black Head entlang. Dort hat man immer mal wieder Stellen wo das Meer mit solcher Wucht gegen die Felsen klatscht, dass es meterhoch spritzt. Dunguaire CastleWeiter an der Küste Richtung Galway kommt man durch Kinvara. Am Rande des Ortes befindet sich das Dunguaire Castle aus dem 17. Jh. - ebenfalls ein Bauwerk was man auf jeder guten Postkarte sieht. Ein Parkplatz befindet sich etwa hundert Meter vom Eingang entfernt. Das Castle lohnt sich anzuschauen (6,-€ p. P.), es wird privat bewirtschaftet. Eine kleine Ausstellung findet man und die Räume stehen für Festlichkeiten zur Miete zur Verfügung. Auf dem Dach bietet sich Blick über die Umgebung.

Um mal in die Gegend Connemara reinzuschnuppern, fuhren wir über Galway hinaus und suchten uns Cong als Station raus. Dort übernachteten wir wieder trocken bei Cong Camping und Hostel für 50,- € im Privatzimmer. Der zugehörige Zeltplatz ist aber auch sehr schön. Im Gegensatz zum Lisdoonvarna Hostel mit seinem Hotel-Ambiente sah es im Cong Hostel eher schlicht aus, Zimmer klein, Speiseraum und Küche schlicht und zweckmäßig. Ross Errily Friary - Ross AbbeyAuf der Herfahrt hatten wir von der Straße aus eine Ruinenanlage gesehen. Ein Blick in den Reiseführer verriet, es handelt sich um die Ross Errily Friary oder Ross Abbey. In Headford zweigt eine Straße ab, die wenige Kilometer Richtung Lough Corrib dahin führt. Es handelt sich um eine Franziskaner-Klosterruine, gegründet 1351. Es ist eine der der am besten erhaltenen Klosterruinen Irlands. Man kann sich frei in der Ruine bewegen und die zahlreichen Räume erforschen, deuten was es mal gewesen sein könnte. Das hat wirklich Spaß gemacht, ein lohnender Abstecher.

Wir beließen es aber bei der einen Nacht. Für Connemara muss man sich mehr Zeit einplanen. Also entschieden wir lieber einen Tag mehr in Dublin zu bleiben. Jedoch sahen wir uns zuvor noch in Cong um. In Fischerhütte der Mönche, mit Öffnung im Boden zum FischenCong wurde mal ein Film mit John Wayne gedreht, auf Schritt und Tritt begegnen einem dort Hinweise darauf. Es gibt auch ein Museum was über die Dreharbeiten zum Film „The Quiet Man“ berichtet. Die Cong Abbey, ebenfalls eine Ruine ist es wert mal vorbeizuschauen - Augustinerkloster aus dem 12. Jh. Reste vom Kreuzgang sind ebenso vorhanden. Mehr noch ist der zugehörige Park und die Fischerhütte der Mönche auf dem Fluss sehenswert, es bieten sich etliche fotogene Ecken. Um den Lough Corrib herum führte uns der Weg noch zum Aughnanure Castle bei Oughterard, das lohnt aus unserer Sicht eher weniger, es bietet einfach zu wenig zum besichtigen. Also weiter auf direktem Weg über den Motorway zur irischen Hauptstadt.

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