London 6 Jahre danach
Der zweite Tag begann trotzdem wieder mit einem Fußmarsch.
Wir liefen vom Hotel Richtung Westen, ins benachbarte Stadtviertel Notting Hill.
Was bestimmtes suchten wir nicht, die Häuser aus dem Film existieren wohl glaube ich sowieso nicht.
Also liefen wir mal die Portobello Road hinunter, wo am Wochenende der Straßenmarkt stattfindet.
Die Häuser sehen teilweise recht hübsch bunt aus und etliche Japaner ziehts auch dorthin.
Auf einem anderem Wege kamen wir wieder zurück zur Bayswater Road und stiegen dort in den Bus Richtung Westminster.
Zum Transport in London: Wir kauften nach der Ankunft ein Ticketheft mit 10 Fahrscheinen für Zone 1 & 2, das kostet 11,50 GBP statt 1,50 GBP pro Fahrt einzeln.
Diese Fahrscheine nutzten wir um ins Hotel zu fahren und am ersten Tag.
Für nur 1-3 Fahrten am Tag ist das so günstiger.
Zone 1 und 2 sind die Innenstadt Zonen die aber im Normalfall für den Besucher ausreichen.
Wer zum Flughafen Heathrow (Zone 6) muß der kann eine Travelcard mit der Option Heathrow kaufen, zum Beispiel.
Wenn man mehr mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren will an einem Tag empfiehlt sich die Travelcard.
Diese kann man von zu Hause im Reisebüro bestellen für 3, 5 oder 7 Tage.
Es kostet ungefähr das gleiche wenn man sich vor Ort eine one day Travelcard für 4,10 GBP (Zone 1 u. 2) kauft.
Für 3 Tage würde das dann 12,30 GBP kosten statt 13 GBP für eine 3 Tage Karte von zu Hause besorgt.
Diese Mehrtageskarten gelten ab den entwerteten Zeitpunkt die entsprechenden Tage, wogegen die one day Travelcard nur an dem aufgedruckten Tag bis 0.00 Uhr gilt.
Die one day Travelcards gibts an allen Ticketverkaufsstellen oder am Automaten nach 9.00 Uhr zu kaufen, wenn die morning rush hour vorbei ist.
Damit kann man dann alle Transportmittel benutzen, einschließlich der Dockland Light Railway (DLR).
Entsprechende Bus Routenpläne gibts auch an den Ticketverkaufsstellen.
Also vor der Westminster Bridge stiegen wir aus, um nochmal ein paar Filmaufnahmen zu machen weils gestern doch schon recht dunkel war. An diesem Tage war auch noch vor Westminster Abbey eine Fahrbahnrichtung und das gesamte Umfeld abgesperrt. Wer weiß was dort wieder für ein Empfang stattfand, die Herrschaften die aus den Wagen stiegen waren alle sehr elegant, englische Oberschicht. Das half aber auch nicht, sie alle mußten durch die Sicherheitskontrolle und Taschen öffnen sowie sich scannen lassen.
Wir stiegen wieder in den Bus und erwischten auch gleich den richtigen, die Nr. 24 fährt über Trafalgar Square bis hoch nach Camden Town.
Ich hatte da was von einem Camden Lock Market im Stadtviertel Camden Town gelesen.
Dieses Viertel grenzt östlich an den Regent's Park an, wo auch der Zoo liegt. Auf vielen City Plänen ist das Viertel nur am Rande oder gar nicht drauf.
Schon von weitem konnte man in die Straße hineinblicken und sah buntes Treiben.
Entlang der Camden High Street erstrecken sich Häuserzeilen mit allerlei kleinen und verrückten Geschäften drin.
Nach dem überqueren des Regent's Canals befindet sich linkerhand in einem alten Fabrikgelände der Camden Lock Market.
Etablierte Händler verkaufen dort und dazwischen kann sich scheinbar jeder einen Stand zusammenzimmern und was anbieten.
Unter der Woche waren viele der kleinen Buden zu, aber am Wochenende kann ich mir vorstellen was hier los ist.
Die Palette reichte vom Frisör, Kostümverleih, Piercing und Tattoo, Disco, Punk- und Rock Klamotten, Schuhe, Schmuck und anderen Textilien. Ähnliche Läden sind auch entlang der Camden High Street zu finden mit den dazugehörigen Typen.
Wir hatten eine Pause nötig und versorgten uns in so einem kleinen Sandwich- und Bagel-Laden in einer Nebenstraße mit was zu essen.
Ab Station Camden Town fuhren wir wieder ein Stück U-Bahn bis Baker Street.
Diese Station ist eine der ältesten der Londoner U-Bahn und ist von ihrer Architektur her interessant mit Eisensäulen, Backstein und Stahltreppen als Übergänge usw.
Wir schauten auch mal bei Madame Tussauds vorbei, keine Schlange davor man könnte sofort rein, waren wir aber nicht, kennen wir schon.
Durch die Baker Street liefen wir runter zur Oxford Street.
Das war dann aber schon wieder weit und so stiegen wir dort in den Bus anstatt entlang der Geschäfte zu bummeln.
Nach einer Weile kam dann auch die Linie 15, die bis zum Tower fährt.
Auf der Straße herrschte reger Verkehr trotz City Maut.
Das meiste waren aber Taxis und Busse.
Vom Oberdeck des Busses läßt sich aber das ganze Chaos entspannt beobachten.
Zeitweise gings überhaupt nicht mehr voran, aber da haben die Fahrer auch die Ruhe weg.
Anstatt wild zu hupen und zu fluchen wird eben stehengeblieben und gewartet bis es irgendwann mal weitergeht.
Wir fuhren an vielen Sachen nochmal vorbei wo wir gestern langgelaufen sind, wie St. Pauls Cathedral.
Dann kamen wir am Tower Hill an und wechselten zur Station Tower Gateway, wo wir gleich wieder in einen Bus der Linie RV 1 stiegen.
An Tower Gateway beginnt auch die Dockland Light Railway Hochschienenbahn durch die Docklands nach Greenwich (siehe Bericht Großbritannien 1997).
Die Linie RV 1 fuhr jedenfalls über die Tower Bridge, durch einige kleinere Straßen und um mehrere Ecken auf der anderen Seite, am London Eye vorbei, über die Waterloo Bridge und endete bei Covent Garden.
So kann man jedenfalls auch eine Stadtrundfahrt machen und sieht selbst abgelegene Flecken. Covent Garden ist auch eine frühere Markthalle in der jetzt etliche Shops und Cafés untergebracht sind, Straßenkünstler buhlen um die Gunst des Publikums.
Wir schauten uns eine Weile um bevor wir dann noch einen Pub suchten um was zu essen.
Wir fanden auch gleich in der Nähe was gemütliches in einer Round Corner.
Von dort sind wir dann noch durchs Chinaviertel zum Theater gebummelt.
Londons Chinatown beschränkt sich auf ein zwei Straßen, aber da ist von allem was zu finden und chinesisch siehts auch irgendwie aus.
Das Theater wo Mamma Mia! gespielt wurde war das Prince Edward Theatre an der Old Compton Street, ein Haus aus den 30-er Jahren, Anfang der 90-er renoviert.
Es hatte zwei Ränge, wir saßen ziemlich weit oben und schauten bestimmt in 60° auf die Bühne runter, so steil war es.
Zuvor wird auch im Theater eine Taschenkontrolle gemacht und nur mit dem entsprechenden Aufkleber kann man rein.
Das Musical Mamma Mia! ist aber absolut sehenswert. Wir konnten uns nicht richtig vorstellen was aus den Songs für ein Musical gemacht wurde, aber die sind ganz geschickt in die Handlung eingebaut und die Dialoge ergeben oft den Anfang des Songs.
Nachher sind wir nochmal zum Picadilly und anschleißend zu Trafalgar gebummelt und wieder mit dem Bus ins Hotel gefahren.
In der Woche nach 23 Uhr haben die meisten Pubs schon Sperrstunde und somit kriegten wir nichts mehr zu trinken.
Aber es war auch so wieder sehr schön in London.
Zurück am nächsten Mittag wieder ab Stansted.